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Man konnte sich gar nicht vorstellen, daß sie wiederauseinandergehen und liebe Worte sprechen könnten. Wie schade, daß Mutter die Geschichte nicht gefiel! Vielleicht, wenn er ihr sie später noch einmal erzählte? Abends beim Zubettgehen versuchte Peterchen seine Geschichte ein zweites Mal anzubringen. Aber Frau Elisabeth konnte sich nicht überwinden.

Eine leise Unzufriedenheit wollte in Peter Niemeyer aufsteigen, aber er zwang sie nieder. »Ich hörte kein Weinen, Peterchen. Ich wollte sagen, das Gletscherbächlein mache Musik. Ganz feine, silberne Töne hört man.« »Ja ... da singt jemandnickte das Kind. Es saß und schlenkerte mit den Beinen und schaute aus weichen, verträumten Augen. Peter Niemeyer stand auf und lachte. Die Zeit drängte.

»Mein Peterchenflüsterte sie, und drückte die Lippen in sein Haar. Er schob sich enger an sie heran. Da ließ eine Elster in der Nähe ihr häßliches Krächzen hören, und Peterlein riß sich los. »Sieh, Mutter, dort sitzt er! O, wie schön schwarz und weiß ... Mutter, wie heißt der Vogel?« »Na, wie heißt er dennFrau Elisabeth sagte es ein wenig ungeduldig. Was brauchte Peter so laut zu schreien!

»Tief ist es, unendlich tief, aber nicht schwarz ... Es glänzt so schönes Eis herauf. Ganz blankes, grünes Eis, Peterchen. Und unten rieselt und gluckst etwas

»Aber gewißrief Vater Niemeyer. Das freute ihn, das war ja wie ein Akkord aus der Zukunftsmusik, die er vorher gespielt. Und das Peterlein erzählte, mit Mund und Augen und allen Gliedern. Der Vater bedauerte und lachte, alles am rechten Ort. Die Mutter Peterchen schielte wieder und wieder zu ihr hinüber kniff die Lippen zusammen, so eng, daß nur noch ein schmaler roter Strich zu sehen war.

Noch nie hatten sie seine Arme so fest umklammert, noch nie die heißen kleinen Hände nach ihr gegriffen, als griffen sie tief, tief in ihr Herz. »Ich hab' dich lieb, Mutter! Ich hab' dich liebschluchzte das Peterlein. »Du gehörst mir, Mutter, sag, daß du mir gehörst!« »Aber gewiß, Kind, gewiß! So so ... Nun will ich dir ein bißchen singen, und dann schläft mein Peterchen schön ein

Sie erhob sich, und bald darauf stand sie heitern Gemüts an der Mehlkiste. Das Peterchen kam mit dunkelglühenden Bäckchen nach Hause. »Mutter, die Schule ist feinschrie er schon von weitem. Frau Elisabeth gab es einen Stich durchs Herz. Sie hätte ihn lieber ein bißchen bekümmert, ein bißchen sehnsüchtig erregt gesehen.

In ihrer selbstsüchtigen Liebe hatte sie ihn ja von sich gestoßen. Mußte sie nicht froh sein, o von Herzen froh und dankbar, daß er alles zu ihr trug? »Freilich darfst du mir erzählen, Peterchen. Jeden Tag, soviel du willst! Aber für heute ist's genug, sonst bist du morgen müde in der SchuleDas half.

»Weil ich es einmal gehört habe, im Wald, weißt du, bei dem kleinen schwarzen See. Da muß das Bächlein hinein und deshalb weint es.« »Na, hör' mal, Peterchenbegann Frau Elisabeth, aber ihr Mann legte eine beschwichtigende Hand auf ihren Arm. Das konnte er verstehen. Das hatte der Junge von ihm.

Aber als sich nun die begleitenden Mütter und Väter und älteren Geschwister zum Gehen anschickten, war das Peterchen heulend aus der Bank gesprungen und hatte sich an ihrem Kleid gehalten und Mutter geschrien, ohne auf ihre Trostworte zu achten. Zuletzt hatte sie ihm Dampfnudeln zum Mittagbrot versprochen, und das hatte geholfen. Das Peterchen war in die Bank zurückgekehrt und sie nach Hause.