United States or Western Sahara ? Vote for the TOP Country of the Week !


Er sah ein, daß niemand Pellias hätte tadeln können, wenn er sich gerächt und ihn getötet hätte. Wie konnte er seine Missetat sühnen, wie wieder gut machen, was er getan? so dachte er. Arcade, die bemerkte, daß ihn etwas beschäftigte, fragte ihn, woran er dächte.

Sobald sie Gawain in der Rüstung des Pellias erblickte, rief sie erschreckt und entrüstet: "Entfernt diesen Teufel, diesen Treulosen, oder ich sterbe". Gawain erklärte nun, daß er ein fremder, fahrender Ritter wäre, der Pellias getötet hätte; auf Arcades Verlangen, nahm er seinen Helm ab. Als Arcade ihren Irrtum erkannte, war sie hocherfreut und wie umgewandelt.

Ehe sie sich's versah, entbrannte die stolze Arcade von heißer Liebe zu ihrem Gast, der wohl bemerkte, wie es um seine schöne Wirtin stand, und um seines Gefährten Pellias willen hoch erfreut war. Arcade erkannte bald, daß Gawain nicht wagen würde, sie um ihre Liebe zu bitten, und beschloß ihm zu helfen.

Als ihm beide das Versprechen gegeben hatten, sagte Pellias: "Wenn ich gestorben bin, nehmt mein Herz und tragt es in jener silbernen Schüssel, die sie mir selbst gegeben, zu Arcaden und saget ihr, daß ich noch sterbend Gott gebeten habe, sie glücklicher zu machen, als ich es gewesen bin. Und wenn ihr Gawain bei ihr findet, so saget ihm, daß ich seinen Verrat gekannt habe."

Arcade war erzürnt; sie schickte zehn bewaffnete Ritter mit dem Befehl nach der Ebene, einer nach dem andern gegen Pellias zu kämpfen, ihn aber unter keinen Umständen mit dem Schwert anzugreifen oder ihn zu töten, "denn ich will", sagte sie, "seine große Liebe zu mir auf die Probe stellen". Wenn Pellias die Ritter besiegte, so sollten sie ihm bei der Treue, die er Arcaden schuldig war, befehlen, sich nicht länger zu verteidigen, ihn fesseln, an den Schweif eines Pferdes binden und ihn zu ihr schleifen.

A tel douleur et a telle angoisse fu Pellias toute la nuit quil ne dormi ne ne reposa. Et quant le iour apparut, il se lieue de son lit et las et trauailliez comme cil qui asses auoit la nuit souffert paine et trauailh.

Er kniete an seiner Seite nieder und bat ihn um Vergebung. Pellias richtete sich ein wenig auf und sagte zu Gawain: "Du hast mich getötet." Pellias' Vertrauen in Gawain war zu sehr erschüttert, als daß er ihm sogleich hätte trauen können, und er machte ihm bittere Vorwürfe über seine schändliche Handlungsweise. Da bat ihn Gawain, mit sich selber Mitleid zu haben und nicht an ihm zu zweifeln.

Pellias war bereit, alles zu tun, was Gawain vorschlug. Sie gelobten einander treue Freundschaft und verabredeten, daß Pellias Gawain in seinem Pavillon erwarten sollte, den er ihm zeigte. Gawain begab sich nach dem Schlosse, wo Arcade sich aufhielt. Er fand sie in einem Pavillon mit zwei Rittern, die ihr Gesellschaft leisteten.

Vergeblich erklärte ihr Pellias, daß nur der Tod ihm seine Liebe zu ihr aus dem Herzen reißen könnte. "Kann ich nichts tun", fragte Arcade, "wodurch ich deine Liebe in Haß verwandele?" "Nichts", erklärte Pellias, "doch mache den Versuch". "Ich tue es nicht gern, aber ich will versuchen, dich zu heilen. Ich verbiete dir, auf die Plaine Aventureuse zu kommen, die mir gehört.

Dann machte sich Pellias schnell bereit und begleitete Gawain, er sagte aber keinem wohin er ginge, weil er immer noch nicht glauben konnte, daß Gawain wirklich zuverlässig war. Bei Arcaden angekommen, nahm Gawain Pellias bei der Hand und führte ihn zu ihr.