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Aktualisiert: 11. Juni 2025


Mit Ungeduld erwartete man die Austeilung von Geschenken; da ich aber weder wusste noch sehen konnte, wer Häuptling, Freier oder Sklave war, so wäre mir diese Aufgabe auch jetzt wieder sehr schwer gefallen, wenn nicht bereits früh Morgens einige niedrigere Häuptlinge zu mir gekommen wären, um zu überlegen, wie ich am besten vorgehen sollte. Sie machten den Vorschlag, dass die Häuptlinge von allen 17 Häusern mir der Reihe nach ihre panjin vorstellen und dabei mitteilen sollten, wer auf ein grösseres und wer auf ein kleineres Geschenk Anspruch machte. So geschah es denn auch; trotzdem war es in den nächsten Tagen äusserst ermüdend, so viele Personen beschenken zu müssen, die alle um mehr baten, und den Vorrat dabei nicht aus dem Auge zu verlieren. Meine beiden vornehmsten Ratgeber standen mir treu zur Seite und zogen schliesslich die Unzufriedenheit derjenigen auf sich, die ohne sie ein grösseres Geschenk von mir erwartet hatten. Auch jetzt kamen weitaus mehr Frauen und Kinder als Männer, um ein Geschenk zu erbitten; doch fehlten auch letztere nicht, besonders die Familienväter suchten eifrig für ihre Kinder ein hübsches Stück Zeug, etwas Perlen, oder eine Tasse mit Salz zu erwischen Die Mütter steckten mir sogar die bewegungslosen Händchen ihrer Säuglinge zu, damit ich etwas Perlen für ein Armband oder ähnliches in sie hineinlegte. Aus manchen Häusern führte man mir 60-70 Personen auf ein Mal zum Beschenken zu, so dass ich täglich nur einige Häuser abmachen konnte. Da ich ausserdem noch mit den einen handeln, die anderen auf Krankheit untersuchen und mit Arzneien versehen musste, waren die Tage in Long Nawang von morgens bis abends sehr belegt. Ich war sogar nicht immer imstande, den vielen Einladungen der Häuptlinge in ihre amin Folge zu leisten, und hatte alle Mühe, meine schwerkranken Patienten in den verschiedenen Häusern zu besuchen. Da sich das Dorf mehrere Hundert Meter dem Ufer entlang ausdehnte, erforderten meine Krankenbesuche oft lange Wanderungen, bei denen ein grosses Geleite von Kenjakindern nie fehlte, die nicht wie die Bahau schüchtern hinter mir hergingen, sondern jauchzend durch das Gras zu beiden Seiten des Wegs hersprangen, ohne jedoch durch zu grosse Zudringlichkeit lästig zu werden. Alle Dorfbewohner waren übrigens in diesen Tagen so lebhaft und aufgeregt, dass ich meinen Hund aus Furcht vor einem Unglück anbinden musste. Auch hier überliessen sie mir die Gegenstände, an denen mir lag, gern für einen entsprechenden Preis. Zwar waren ihre Forderungen bisweilen etwas hoch, besonders die mancher Häuptlinge, die an der Küste von dem grossen Interesse der Weissen für ihre Ethnographica gehört hatten, aber wie am Mahakam fasste ich auch hier einen etwas teuren Kauf als ein Geschenk für den betreffenden auf, für den ich sonst bei der grossen Anzahl Hochgestellter nur schwer etwas Grösseres übrig gehabt hätte. Auf dieselbe Weise beschenkte ich auch einige nette junge Mädchen aus einigen Häuptlingsfamilien; besonders Ping, die Enkelin Pingan Sorangs, wurde wegen ihres hübschen

Eine Heirat zwischen Häuptlingen und Leibeigenen kam bis jetzt nicht vor. Stirbt eines der Eheleute, so darf der überlebende Teil, wenn er zu einer Häuptlingsfamilie gehört, erst nach Verlauf eines Jahres eine neue Ehe eingehen, ist er ein panjin, bereits nach einem halben Jahr.

Der erste halbreife und daher noch nicht trockene Reis muss erst gedörrt werden, um ihn durch Stampfen entspelzen zu können. Die beinahe platt gestossenen Körner werden von den Kajan ohne weitere Zubereitung gern gegessen. Am folgenden Tage begeben sich auf die gleiche Weise die Frauen der panjin aufs Feld.

Kwing Irang kaufte seine Hähne in der Regel von seinen Freien, die die Tiere teilweise bereits selbst dressiert hatten. Die ausgebreitete Hühnerzucht der panjin verfolgte ursprünglich den Zweck, Opfertiere zu liefern; seit Einführung der Hahnenkämpfe wird sie aber in noch grösserem Massstabe betrieben.

Über die Stellung der Häuptlinge zu den Untertanen erfuhr ich das folgende: Jedes Haus in Tanah Putih bildete ein kleines Reich für sich, das von einem Häuptling regiert wurde. Die einzelnen Häuser standen wieder unter einem gemeinsamen Oberhaupt. Sowohl dieses als die Unterhäuptlinge durften in ihren breiten Galerien Schädeltrophäen aufhängen, den panjin jedoch war dies nicht gestattet.

Das ngajo gelegentlich des bet lali führt der Häuptling allein aus. Die panjin feiern es gemeinschaftlich, sobald sie alle ihre Häuser beendet und bezogen haben, beim ersten Neujahrsfest. Das ngajo des Häuptlings bestand darin, dass er einen seiner Mantri nach dem melo den Vogelflug beobachten liess.

Dass die Hilfe der Verwandten nicht beansprucht werden konnte, war insofern günstig, als man bei der herrschenden Reisnot nur schwer so viele Menschen hätte beköstigen können. Nun musste man sich mit den im Dorfe vorhandenen Arbeitskräften begnügen, die allerdings ebenfalls von der Familie bewirtet werden mussten, aber die panjin halfen nach Vermögen mit.

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