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Aktualisiert: 1. Oktober 2025


Die neue Partei hieß »Partei der tätigen Bürger Oesterreichs«, stellte sich auf ein absolut bürgerlich-freisinniges Programm und begann mit einer lebhaften und temperamentvollen Agitation. Daß der Franzose Dufresne die Flugzettel und Aufrufe verfaßte, das wußte niemand als Herr Habietnik. Der Erfolg übertraf die kühnsten Erwartungen.

Sie wissen, mein lieber Graf,“ sagte dieser, „daß die Verhältnisse in Europa sich fortwährend in einer Spannung befinden, welche eine energische Action von einem Augenblick zum andern möglich erscheinen läßt. Wir haben uns früher bereits mehrfach über derartige Eventualitäten unterhalten, und seit der Zusammenkunft in Salzburg sind wir stets darin übereingekommen, daß die Interessen Frankreichs und Oesterreichs allen schwebenden politischen Fragen gegenüber die gleichen sind.

Beinahe drei Millionen seiner Untertanen musste Oesterreich der Herrschaft Napoleons ausliefern. Die einzige Verpflichtung, die Napoleon auf sich nahm, war die sofortige Entfernung der französischen Truppen von dem österreichischen Boden. Dieser Pressburger Friede war in der Tat für Oesterreich so ungünstig, dass Graf Stadion mit Recht denselben «Capitulation» Oesterreichs nennen konnte.

Nicht hoch genug anzuschlagen wäre die voraussichtlich beträchtliche Vermehrung der Bevölkerung und die Erhaltung, vielleicht auch Erhöhung der physischen Tüchtigkeit der eingebornen Bewohner für die Wehrkraft Oesterreichs.

Zielbewusst und rücksichtslos, wie er immer verfuhr, diktierte Napoleon nun den Vertrag von Pressburg, am 26. Dezember 1805. Umsonst hatte Talleyrand ihm in der Demütigung Oesterreichs Mässigung angeraten. Er forderte und bekam alles, was er wollte. Alles, was Oesterreich ehemals durch den Vertrag von Campo Formio gewonnen hatte, musste es jetzt den Franzosen geben.

Oubril hielt auf der Durchreise sich in Wien auf und versicherte dem Hofe und dem Grafen Stadion, dass er Instruktionen bekommen habe, bei dem Abschluss von Verträgen auch Oesterreichs Interessen zu wahren. Man atmete in Wien ein wenig freier auf.

Ich habe zu verschiedenen Zeiten zu meiner großen Genugthuung Gelegenheit gehabt, Eurer Majestät gegenüber zu constatiren, daß die politischen Interessen Frankreichs und Oesterreichs in allen großen Fragen die gleichen seien, und daß eine gleichmäßige Behandlung aller dieser Fragen im Interesse beider Staaten liege.

Wie schwer,“ rief er, „wie unendlich schwer ist es doch, Oesterreich in den neuen Bahnen einer wohl durchdachten Politik zu lenken. Ueberall fehlt die Organisation der innern Verwaltung, in der Diplomatie stößt man fortwährend auf die unerwarteten Hindernisse, und wenn ich mit der äußersten Mühe die Wolken des Mißtrauens vom politischen Horizont verscheucht habe, so werden sie bald hier, bald dort immer wieder hervorgerufen durch die Organe, welche meine Absichten und Pläne nicht verstehen oder nicht verstehen wollen. Da wird nun durch eine rein persönliche Demonstration des Grafen Ingelheim wieder das mühsam aufrecht erhaltene gute Verhältniß mit Preußen getrübt, und man wird in Berlin nicht ganz Unrecht haben, denn für eine solche Handlung des offiziellen Vertreters Oesterreichs hat man eine gewisse Berechtigung, mich verantwortlich zu machen.

Wie einerseits der Stern Oesterreichs kurze Zeit zu erbleichen schien und in den letzten Jahren doch auf's Neue zu Tage tritt, welch' wichtige Stelle Oesterreich im europäischen Staatencomplexe einnimmt, haben andererseits nur kurze Zeit Ideen und volkswirthschaftliche Theorien regiert, mit welchen sich Oesterreich nur schwer abfinden konnte.

Da, wie Sie selbst constatirt haben, die Interessen Frankreichs und Oesterreichs sich in den politischen Fragen fast überall decken, so möchte es mir nicht ganz unbedenklich für Oesterreich erscheinen, sich gerade von der Macht zu trennen, mit welcher Sie die gemeinsamen Interessen verbinden.“

Wort des Tages

sagathron

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