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Aktualisiert: 3. Juni 2025


Der Wirt hatte alles aufgeboten, da ich ihm in pekuniärer Beziehung keinerlei Beschränkung auferlegt hatte. Und doch bin ich verstimmt heute. Lou ist wie ausgewechselt in den letzten Wochen. Ich fürchte, ich fürchte, es hängt mit dem Oberleutnant von Foltmer zusammen. In aller Frühe schon kam ein Strauß dunkelroter Rosen. Ich weiß, was diese Rosen für eine Sprache reden.

Tausende und abertausende von jenen bekannten Füllhörnern aus himmelblauem Blech, mit Goldkanten verziert, stierten mit geöffnetem Maul zu ihm empor. Und um jeden solchen eingegrabenen Schalltrichter wimmelte ein Ameisenhaufen von emsigen Kanonieren mit Patronen und Granaten. Und nun sah es Oberleutnant Kadar ganz genau: alle trugen Grammophonplatten auf dem Halse, wie der Kadett Meltzar.

Lassen Sie doch den armen Herrn Oberleutnant in Ruh' wehrte sie ab mit gurrendem Lachen, er hat recht. Der Krieg ist scheußlich. Die Zwei ziehen Sie ja doch nur auf! zwinkerte sie begütigend hinüber. Der Philosoph schmunzelte phlegmatisch, und schwieg.

Sie war von einer solchen Festigkeit durchgeistigt, daß der Hauptmann wohl spürte: es war Ernst. Aber so rasch wollte er sich nicht ergeben. Er hatte seinen Oberleutnant noch über das Kameradschaftliche hinaus liebgewonnen. »Sehn Sie mal, Marningbegann er, »alles Persönliche muß doch in solcher Zeit hintanstehen. Bedenken Sie: jeden Tag kann der Befehl zur Mobilmachung kommen

Miska! schrie der Oberleutnant in höchster Not. Aber Miska verstand nicht, was er tun sollte. Die Platte drehte sich weiter und sang freudig schmetternd den Rakoczymarsch. Schon spannten sich alle Sehnen, . . . . . immer wieder fühlte Oberleutnant Kadar den eigenen Kopf seinen Händen entgleiten; . . . . . schon tauchte sein Rückgrat vor seinen Augen auf!

Jetzt erst begriff Oberleutnant Kadar den unbändigen Trotz seines Kadetten.

Am anderen Ufer, in der friedlichen kleinen Stadt, saßen der Hauptmann von Likowski und sein Oberleutnant und Freund, der Freiherr von Marning, noch spät zusammen. Die Fenster waren geöffnet, und der schwebende Rauch aus des Hauptmanns Zigarren zog um die Lampe und dann in feinen Streifen hinaus ins Dunkel der Nacht.

Likowski verabschiedete sich. Und er sagte, er müsse doch zunächst noch seinen verlorengegangenen Oberleutnant aufgabeln. Und wettete, daß der, wieder vom Werk hypnotisiert, sich nicht trennen könne.

»Denke dir, die Heimdorfs hatte schon wieder ein neues Frühjahrskostüm an, sie ging vorhin vorbei. Wie der Mann das gut macht, all den Luxus. – Und denke dir, weißt du, wen ich gesehen habe? Den neuen Oberleutnant, den Freiherrn von Marning. Eine Erscheinung! Vornehm, sag’ ich dir! Er besuchte den Hauptmann. Sie gingen in den Stall. Als ich sie treppab kommen hörte, lief ich in dein Zimmer und paßte hinter den Gardinen auf. Er ist noch oben, gleich geht erhorchwir wollen achtgeben, du sollst sehen: eine schöne Männererscheinung

Auch denen wollte er es sagen. Auch denen hatte man ja Platten auf die Hälse geschraubt. Auch die sollten zurück, zurück nach Verona, nach Venedig, nach Neapel, wo ihre Köpfe aufgeschichtet lagen in Magazinen, zur Aufbewahrung bis nach dem Kriege. Von Mann zu Mann wollte Oberleutnant Kadar laufen, um jedem Einzelnen, Freund wie Feind, wieder zu seinem Kopfe zu verhelfen!

Wort des Tages

zähneklappernd

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