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Aktualisiert: 23. Mai 2025


Ich freue mich, daß er aus denselben Kreisen stammt wie Lou; es paßt besser als wenn er der Abkömmling irgendeines verarmten, feudalen Geschlechts wäre, um nun mit den Millionen seiner Frau sein Wappen neu zu vergolden. Nur daß ich mein Kind in Deutschland lassen soll, das wird mir schwer. Ob Foltmer gern Soldat ist? Ob er sich vielleicht entschließen könnte, die glänzende Uniform auszuziehen?

Der Wirt hatte alles aufgeboten, da ich ihm in pekuniärer Beziehung keinerlei Beschränkung auferlegt hatte. Und doch bin ich verstimmt heute. Lou ist wie ausgewechselt in den letzten Wochen. Ich fürchte, ich fürchte, es hängt mit dem Oberleutnant von Foltmer zusammen. In aller Frühe schon kam ein Strauß dunkelroter Rosen. Ich weiß, was diese Rosen für eine Sprache reden.

Ich habe mich täglich mehr davon überzeugt, daß mein Kind wirklich von Herzen um seiner selbst willen geliebt wird. Was bei diesem lieben, sonnigen Geschöpf ja auch kein Wunder ist. Am liebsten hätte Foltmer schon jetzt geheiratet. Aber da war ich unerbittlich. Ein Jahr müssen sie noch warten.

Gewiß auch dieser Foltmer. Er scheint ja ein ganz netter Mensch zu sein, aber er sollte sich nicht um meine Lou kümmern, dann wäre er mir noch viel angenehmer. Auf alle Fälle werden wir nach dem Fest gleich abreisen. Ich will das Glück meines Kindes; doch es wäre mir lieber, wenn sie es jenseits des großen Wassers finden würde. Meine Befürchtungen waren nicht unbegründet.

Es wäre überhaupt mein größter Wunsch, daß Foltmer erst einmal zu uns nach Chikago käme, vielleicht ließe er sich dann dazu bewegen, seinen Abschied zu nehmen. Wir werden sehen. Nach einem kleinen Abstecher in die Heimat zu den Großeltern wollen wir am 28. Oktober mit dem »Kaiser Wilhelm« wieder nach New York. Es ist wie ein Verhängnis auf dieser Reise.

Als Lou erwachte, flüsterte sie mir verschämt ins Ohr, daß Oberleutnant Foltmer mir heut' früh einen Besuch machen wolle. Also doch! Und so rasch! Das lag nicht in meiner Berechnung. Soll ich alles widerstandslos gehen lassen, wie es will, oder soll ich ihn gar nicht empfangen? Doch nein, das darf ich nicht tun. Will ich denn nicht das Glück meines Lieblings?

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