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Aktualisiert: 28. Mai 2025


Es ist noch weniger Mangel an Zaehigkeit und Eigenartigkeit des Nationalgefuehls; vielmehr haben die Aramaeer mit einer Hartnaeckigkeit, welche kein indogermanisches Volk je erreicht hat und welche uns Okzidentalen bald mehr, bald weniger als menschlich zu sein duenkt, ihre Nationalitaet gegen alle Lockungen der griechischen Zivilisation wie gegen alle Zwangsmittel der orientalischen und okzidentalischen Despoten mit den Waffen des Geistes wie mit ihrem Blute verteidigt.

Es findet alles sich wieder: die Laessigkeit in der Bestellung der Felder; die Lust am Zechen und Raufen; die Prahlhansigkeit wir erinnern an jenes in dem heiligen Hain der Arverner nach dem Sieg von Gergovia aufgehangene Schwert des Caesar, das sein angeblicher ehemaliger Besitzer an der geweihten Staette laechelnd betrachtete und das heilige Gut sorgfaeltig zu schonen befahl; die Rede voll von Vergleichen und Hyperbeln, von Anspielungen und barocken Wendungen; der drollige Humor ein vorzuegliches Beispiel davon ist die Satzung, dass, wenn jemand einem oeffentlich Redenden ins Wort faellt, dem Stoerenfried von Polizei wegen ein derbes und wohl sichtbares Loch in den Rock geschnitten wird; die innige Freude am Singen und Sagen von den Taten der Vorzeit und die entschiedenste Redner- und Dichtergabe; die Neugier kein Kaufmann wird durchgelassen, bevor er auf offener Strasse erzaehlt hat, was er an Neuigkeiten weiss oder nicht weiss und die tolle Leichtglaeubigkeit, die auf solche Nachrichten hin handelt, weshalb in den besser geordneten Kantons den Wandersleuten bei strenger Strafe verboten war, unbeglaubigte Berichte andern als Gemeindebeamten mitzuteilen; die kindliche Froemmigkeit, die in dem Priester den Vater sieht und ihn in allen Dingen um Rat fragt; die unuebertroffene Innigkeit des Nationalgefuehls und das fast familienartige Zusammenhalten der Landsleute gegen den Fremden; die Geneigtheit, unter dem ersten besten Fuehrer sich aufzulehnen und Banden zu bilden, daneben aber die voellige Unfaehigkeit, den sicheren, von Uebermut wie von Kleinmut entfernten Mut sich zu bewahren, die rechte Zeit zum Abwarten und zum Losschlagen wahrzunehmen, zu irgendeiner Organisation, zu irgend fester militaerischer oder politischer Disziplin zu gelangen oder auch nur sie zu ertragen.

Wort des Tages

hauf

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