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Aktualisiert: 28. Mai 2025
Ich ließ aber den Nobelspersonen allen sehr artig wieder zur Antwort sagen, wie daß ich mich zwar was Rechts in der Welt schon versucht hätte und wäre in Schweden, in Holland und England wie auch bei dem Großen Mogol in Indien ganzer vierzehn Tage lang gewesen und wäre mir auf seinem vortrefflichen Schlosse Agra viel Ehre widerfahren; wer ich nun sein müßte, das könnten sie leichtlich riechen.
Da ich mich aber satt gefressen hatte, so tat ich hernach mein Maul auch auf und fing an zu erzählen, wie daß ich in Indien einstmals von dem Großen Mogol so trefflich wäre beschenkt worden, und wie daß ich demselben den Kalkulum wegen seiner Einkünfte hätte führen müssen, und wie ich noch halb soviel Überschuß herausgebracht, als er jährlich hätte einzunehmen gehabt, und wie daß der Große Mogol mich deswegen zu seinem Reichskanzler machen wollen, weil ich Adam Riesens Rechenbuch so wohl verstanden.
Wenn ich nur zuzeiten einmal ausspuckte, so liefen sie, der Tebel hol mer, alle zugleich, daß sie es austreten wollten, denn wer es am ersten austrat, was ich ausgespuckt hatte, so schätzte sichs derselbe allemal vor eine große Ehre. Der Große Mogol hatte mich kaum eine halbe Stunde verlassen, so kam er mit seiner Gemahlin, mit seinen Kavalieren und Damens in mein Zimmer wieder hineingetreten.
Sapperment! als die Trabanten dieses hörten, wie sprungen die Kerls ins Gewehr und nahmen alle ihre Hüte unter den Arm und sahen mich mit höchster Verwunderung an. Denn ich kunnte nun recht artig durch die Wache durchpassieren, daß es, der Tebel hol mer, groß Aufsehens bei dem Großen Mogol erweckte.
Wie ich nun an eine große marmorsteinerne Treppe kam, allwo ich hinaufgehen mußte, so kam mir, der Tebel hol mer, der Große Mogol wohl auf halbe Treppe herunter entgegen, empfing mich und führte mich bei dem Arme vollends hinauf. Sapperment! was präsentierte sich da vor ein schöner Saal, er flimmerte und flammerte, der Tebel hol mer, von lauter Golde und Edelgesteinen.
Nachdem nun die Abendmahlzeit zu Ende war, mußte ich wieder die Große Mogoln bei der Hand nehmen und mit ihr nach meinem Zimmer zugehen, allwo sie, wie auch der Große Mogol, Kavaliers und Damens von mir Abschied nahmen und eine gute Nacht wünschten, worauf ich mich sehr artig bedankte und sagte, daß sie alle miteinander fein wohl schlafen sollten und sich was Angenehmes träumen lassen.
Auf dem Schiffe erzählte ich nun dem Schiffsmann sehr artig auch, wie daß mich der Große Mogol so vortrefflich traktiert hatte und bei meinem Abschiede sein Bildnis mit der Kette mir auch verehret.
Sobald als wir nun in das Tafelgemach kommen, so nötigte mich der Große Mogol, daß ich mich setzen sollte und die Oberstelle an der Tafel einnehmen. Ich hätte solches auch ohne Bedenken getan, wenn ich nicht Lust gehabt, mich neben seiner Gemahlin zu setzen, denn es war so ein wunderschön Mensche.
Wie die Historie von dem Großen Mogol nun aus war, so fing ich von meiner wunderlichen Geburt und von der Ratte was an zu schwatzen. Ei sapperment! wie sperrten die vornehmen Lords alle Maul und Nasen auf, als sie diese Dinge hörten.
Als ich nun von dem Großen Mogol Abschied genommen und er mir mit seinem ganzen Hofstaat bis zu Ende seiner Ringmauer zu Fuße das Geleite gegeben hatte, marschierte ich auf derselben Pfingstwiese immer nach demselben Wasser wieder zu, wo ich vor vierzehn Tagen abgestiegen war, und setzte mich da wieder auf ein groß Lastschiff, welches nach England zu segeln wollte, und fuhr mit demselben fort.
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