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Der Senat, namentlich Flamininus, der die griechischen Angelegenheiten leitete, suchte in Makedonien eine roemische Partei zu bilden, die Philippos' natuerlich den Roemern nicht unbekannte Bestrebungen zu paralysieren imstande waere, und hatte zu deren Haupt, ja vielleicht zum kuenftigen Koenig Makedoniens, den juengeren, leidenschaftlich an Rom haengenden Prinzen ausersehen.

Aber in erster Reihe kam diese Wohltat den Gegnern Makedoniens zu gut; es war an der Zeit, daß wie die Gegensätze nationaler Feindschaft zwischen Hellenen und Asiaten, so die der politischen Parteiung in den hellenischen Städten vor der Einheit des allen gemeinsamen Reiches dahinschwanden; das echt königliche Begnadigungsrecht in dieser Weise und in dieser Ausdehnung zu üben, war der erste Akt der höheren Autorität des Reiches, an die Alexander die Griechen zu gewöhnen hoffte.

Indes hatte Alexander die Angelegenheiten Makedoniens geordnet, Griechenland beruhigt; Attalos war beseitigt, die Truppen schnell zur Treue zurückgekehrt; Parmenion hatte mit dem einen Teile des Heeres Gryneion erobert, sich dann auf Pitane gewandt, während mit dem andern Kalas, des Harpalos Sohn, sich im Innern der Landschaft Troas festzusetzen suchte.

Es begann ein lebhafter Streit um diese Frage; der leidenschaftliche Hypereides war der Ansicht, daß man die herrliche Gelegenheit, Hellas zu befreien, nicht aus der Hand geben dürfe; die Freunde Makedoniens mögen ebenso eifrig die Auslieferung gefordert haben; aber selbst Phokion widersetzte sich diesem Vorschlage; Demosthenes stimmte ihm bei, schlug dem Volke vor, den Schutzflehenden und sein Geld in Verhaft zu nehmen, bis seinetwegen jemand von Alexander beschickt sei.

Am schwersten traf dieser Rollenwechsel denjenigen Staat, der von Rom geschaffen und grossgezogen war, um Makedonien im Zaum zu halten, und dessen man jetzt nach Makedoniens Vernichtung freilich nicht mehr bedurfte, das Reich der Attaliden.

Seit König Philipp es dem Arybbas entrissen und an dessen Neffen Alexandros, den Bruder der Olympias, übergeben und bis an den ambrakischen Busen erweitert hatte, stand es wie eine natürliche Stütze an der Seite Makedoniens; die Vermählung des jungen Königs mit Philipps Tochter, vielleicht eine Art Mitbesitz der Königin Olympias, schien es noch enger an das makedonische Interesse knüpfen zu müssen.

In gewoehnlichen Zeiten haette er einen Koenig vom Dutzendschlag so gut und besser wie mancher andere abgeben koennen; aber er war nicht geschaffen, ein Unternehmen zu leiten, das von Haus aus verloren war, wenn nicht ein ausserordentlicher Mann es beseelte. Makedoniens Macht war nicht gering.

Größere Städte in hellenischem Sinne gab es in diesem Bauern- und Adelslande nicht; die an der Küste liegenden waren hellenische Kolonien, selbständige Gemeinwesen, im bewußten Gegensatz gegen das Binnenland. Gegen die Zeit der Perserkriege, namentlich unter dem ersten Alexandros, »dem Philhellenen«, wie Pindar ihn nennt, begannen lebhaftere Beziehungen Makedoniens zum Griechentum.

Es traten ferner hinzu die ewigen Gegner Makedoniens, die Haeuptlinge der halb wilden thrakischen und illyrischen Staemme und endlich Koenig Attalos von Pergamon, der in dem Ruin der beiden griechischen Grossstaaten, die ihn einschlossen, den eigenen Vorteil mit Einsicht und Energie verfolgte und scharfsichtig genug war, sich der roemischen Klientel schon jetzt anzuschliessen, wo seine Teilnahme noch etwas wert war.

Die immer haeufigere und immer unvermeidlichere Intervention in die inneren Angelegenheiten der griechischen Kleinstaaten mit ihrer Missregierung und ihrer politischen wie sozialen Anarchie, die Entwaffnung Makedoniens, wo doch die Nordgrenze notwendig einer anderen Wehr als blosser Posten bedurfte, endlich die beginnende Grundsteuerentrichtung nach Rom aus Makedonien und Illyrien sind ebensoviel Anfaenge der nahenden Verwandlung der Klientelstaaten in Untertanen Roms.