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Aktualisiert: 29. Juni 2025
Schon hatte ich, wie von dunkler Naturgewalt getrieben, ein paar Schritte nach dem Boote zu getan; aber ich bezwang mich; ich dachte an Christoph; seine ehrlichen Augen schienen mich plötzlich anzusehen. "Es wird nicht Platz dort für uns alle sein", sagte ich zu den Damen. Dann gingen wir seitwärts nach dem andern Fahrzeug am Wasser entlang. Doch noch einmal mußte ich nach Lore zurückblicken.
"Oder hast du Lust auf die Wilde-Gans- Jagd?" Ich hatte zwar die Lust; ich wußte aber nicht recht, wie und es mit Fug beginnen sollte. So kehrten wir denn in den Saal zurück. Frau Beauregard ging nach ihrer Wohnung; aber sie kehrte unverichtetersache wieder. Der Lore sei unwohl geworden, sagte sie; sie liege schon im Bett, der Vater sitze bei ihr.
Der Leierkasten begann wieder seine Musik, die Peitsche klatschte über dem alten Gaul, und unter dem Zuruf der Bauernburschen und mädchen, die inzwischen die meisten Plätze eingenommen hatten, setzte das Karussell sich wieder in Bewegung. Lore sah nach mir zurück, sie hatte ihr Florett in den Sattelknopf gestoßen und saß wie in sich versunken, die Hände vor sich auf dem Schoß gefaltet.
'Er ist lammfromm', sagte der junge Herr; 'was meinen Sie, Fräulein Lore, drinnen im Stall hängt noch ein Damensattel! Sie schüttelte den Kopf; aber ich hörte, wie ihr der Atem versetzte, und ihre Augen blitzten ordentlich vor Lust. Der Herr Graf hatte das wohl auch verstanden; denn auf seinen Wink wurde der Sattel aufgeschnallt und ein leichter Zaum angelegt.
"Es war vierzehn Tage vor Pfingsten; die Lore war schon lange unwirsch gewesen; ich dachte erst, weil der Tischler ihr noch immer nicht geschrieben hatte; mitunter aber kam's mir vor, als sei das ganze Verlöbnis ihr leid geworden, und als könne sie in sich selber darüber nicht zurechte kommen.
'Oho, Virginie! ruft der Herr, und gleich ist er auch drüben, hat die Lore auf seinen Armen, sieht sie einen Augenblick mit den scharfen Augen an und läßt sie dann sanft zu Boden gleiten. Ehe ich mich noch besinne, höre ich die Hoftür gehen. Da ist die Alte! denk ich; aber als ich mich umkehre, steht der Tischler vor mir.
"Submissester Serviteur, Herr Bürgermeister!" sagte er, indem er mit einem Katzenbuckel noch einen Schritt weiter retirierte. "Wenn ich mein Großvater vom Hofe Ludwigs des Sechzehnten wäre! So aber kenne ich meine Stellung." Als der Bürgermeister weggegangen, brachte Fritz ihm ein Glas an die Tür. "Wohl bekomm's, Meister!" sagte er gutmütig. "Jetzt werd ich mit der Lore tanzen! Die versteht's."
Ich kam erst wieder zu Bewußtsein der Dinge um mich her, als drinnen im Saale plötzlich die Tanzmusik aufhörte und ich statt dessen das Schreien der großen Eulen vernahm, die tiefer im Walde ihr Wesen trieben. Als ich dann, um über die Steintreppe zu dem Fußweg zu gelangen, an der vordern Front des Hauses vorüberging, sah ich Lore noch einmal.
Und schon hatte ich ihn erkannt; es war Christoph, mein alter Spielkamerad, der große Feind der Lateiner. Ich wußte auch wohl, was jetzt bevorstand; es galt nur noch, wer von uns der schnellste sei. "Nur zu!" sagte Lore, indem sie ihr Pelzkäppchen zurückschob, daß ihr schwarzes Haar sichtbar wurde. "Er kriegt dich doch!"
Lore hatte ihr blasses Gesicht in die eine Hand gestützt, während die andre wie vergessen an dem Fuß des vollen Glases ruhte; der Raugraf beschäftigte sich behaglich mit seinem Lerchensalmi und schlürfte schweigend seinen Wein dazu. "Willst du nicht essen, Lore?" fragte er endlich. Sie schüttelte den Kopf. Er sah sie einen Augenblick an. "Du willst nicht?
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