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Mein Vermögen ist so geschmolzen, daß ich, wenn ich alle meine Schulden bezahle, nichts übrig behalte. Lisidor. Oh! schweig doch davon. Habe ich schon nach deinem Vermögen gefragt? Ich weiß so wohl, daß du ein lockrer Zeisig gewesen bist, und alles durchgebracht hast; aber eben deswegen will ich dir eine Tochter geben, damit du doch wieder etwas hast. Nur stille! da sind sie; laßt mich machen.

Lustig, Mädchens! Hochzeit! Hochzeit! Nu? Ihr seht ja so barmherzig aus? Was fehlt dir, Juliane? Juliane. Sie sollen mich allezeit gehorsam finden; aber nur diesesmal muß ich Ihnen vorstellen, daß Sie mich übereilen würden. Himmel! morgen? Lisidor. Und du, Henriette? Henriette. Ich, lieber Herr Vater? ich werde morgen krank sein, todsterbenskrank! Lisidor. Verschieb es immer bis übermorgen.

Wenn Juliane einen andern liebte? Theophan. Fassen Sie Mut. Hier kömmt Lisidor. Vierter Auftritt Lisidor. Theophan. Adrast. Lisidor. Ihr seid mir feine Leute! Soll ich denn beständig mit dem fremden Vetter allein sein? Theophan. Wir waren gleich im Begriff zu Ihnen zu kommen. Lisidor. Was habt ihr nun wieder zusammen gemacht? gestritten? Glaubt mir doch nur, aus dem Streiten kömmt nichts heraus.

Denn der Mensch ist ein Mensch, und eine Jungfer eine Jungfer; und Glück und Glas wie bald bricht das! Theophan. Wir werden zeitlebens nicht dankbar genug sein können, daß Sie uns einer so nahen Verbindung gewürdiget haben. Allein es stößt sich noch an eine sehr große Schwierigkeit. Lisidor. Was? Adrast. An eine Schwierigkeit, die unmöglich vorauszusehen war. Lisidor. Nu? Theophan und Adrast.

Also ist es weiter nichts, als daß sich einer in des andern seine Liebste verliebt hat? Also wäre der ganze Plunder mit einem Tausche gutzumachen? Theophan. Wie gütig sind Sie, Lisidor! Adrast. Sie erlauben uns also Lisidor. Was will ich tun? Es ist doch immer besser, ihr tauscht vor der Hochzeit, als daß ihr nach der Hochzeit tauscht. Wenn es meine Töchter zufrieden sind, ich bin es zufrieden.

Wir müssen Ihnen gestehen Lisidor. Alle beide zugleich? Was wird das sein? Ich muß euch ordentlich vernehmen. Was gestehen Sie, Theophan? Theophan. Ich muß Ihnen gestehen, daß ich Julianen nicht liebe. Lisidor. Nicht liebe? habe ich recht gehört? Und was ist denn Ihr Geständnis, Adrast? Adrast. Ich muß Ihnen gestehen, daß ich Henrietten nicht liebe. Lisidor. Nicht liebe?

Wir beschäftigten uns mit einer Sache, bei der das Vornehmste nunmehr auf Sie ankömmt. Lisidor. Auf mich? Theophan. Auf Sie, der Sie unser ganzes Glück in Händen haben. Lisidor. Oh! ihr werdet mir einen Gefallen tun, wenn ihr es so geschwind, als möglich, in eure eignen Hände nehmt. Ihr meint doch wohl das Glück in Fischbeinröcken? Schon lange habe ich es selber nicht mehr gern behalten wollen.

Ihr wollt doch wohl nicht die Mädel heiraten, ohne sie zu lieben? Da bin ich auch euer Diener. Theophan. Ohne sie zu lieben? Adrast. Wer sagt das? Lisidor. Was habt ihr denn sonst gesagt? Adrast. Ich bete Julianen an. Lisidor. Julianen? Theophan. Ich liebe Henrietten mehr, als mich selbst. Lisidor. Henrietten? Uph! Wird mir doch auf einmal ganz wieder leichte. Ist das der Knoten?

Vor allen Dingen; um ihm durchaus keine Ursache zu geben, Julianen die rückgängige Verbindung zur Last zu legen. Adrast. Wollten Sie wohl alles dieses gleich jetzo tun? Theophan. Gleich jetzo? Nun habe ich ihn! Ja, gleich jetzo. Theophan. Wollten Sie aber auch wohl eben diesen Schritt tun? Wollten auch Sie dem Lisidor wohl sagen, daß Sie Henrietten nicht liebten? Adrast. Ich brenne vor Verlangen.

Ich bin es nur allzuwohl überzeugt, daß alle ehrliche Leute einerlei glauben. Adrast. Sollten! sollten! das ist wahr. Lisidor. Nun da sehe man! was ist nun das wieder für ein Unterscheid? Glauben, oder glauben sollen: es kömmt auf eines heraus. Wer kann alle Worte so abzirkeln? Und ich wette was, wenn ihr nur erst werdet Schwäger sein, kein Ei wird dem andern ähnlicher sein können. Adrast.