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Aktualisiert: 3. Juni 2025
Gegen den Herbst sagte Tonio Kröger zu Lisaweta Iwanowna: »Ja, ich verreise nun, Lisaweta; ich muß mich auslüften, ich mache mich fort, ich suche das Weite.« »Nun, wie denn, Väterchen, geruhen Sie wieder nach Italien zu fahren?« »Gott, gehen Sie mir doch mit Italien, Lisaweta! Italien ist mir bis zur Verachtung gleichgültig! Das ist lange her, daß ich mir einbildete, dorthin zu gehören.
Maria beschloß sogleich, diese Lisaweta Petrowna zu besuchen, aber sie äußerte nichts von ihrem Vorsatz, sondern lenkte das Gespräch auf den jungen Fürsten und fragte nach Einzelheiten seines Lebens, ohne Neugier, mit einem zarten Durchblickenlassen des gemeinsamen Gefühls der Mütter.
»Störe ich?« fragte Tonio Kröger auf der Schwelle des Ateliers. Er hielt seinen Hut in der Hand und verbeugte sich sogar ein wenig, obgleich Lisaweta Iwanowna seine Freundin war, der er alles sagte.
Ich weiß doch nicht. Es gibt etwas, was ich Erkenntnisekel nenne, Lisaweta. Er wußte, was das ist: zum Wissen berufen werden, ohne dazu geboren zu sein.
Das wußte Adalbert, und darum begab er sich ins Café, in die >entrückte Sphäre<, jawohl!« »Nun, Gott mit ihm, Batuschka«, sagte Lisaweta und wusch sich die Hände in einer Blechwanne; »Sie brauchen ihm ja nicht zu folgen.« »Nein, Lisaweta, ich folge ihm nicht, und zwar einzig, weil ich hie und da imstande bin, mich vor dem Frühling meines Künstlertums ein wenig zu schämen.
Jefim, die Knaben, Jewgenia mit dem entschlummerten Wanja, Arina, Litwina und Lisaweta traten auf den Korridor. Maria folgte als Letzte. Auf einmal stand Jelena Nelidow vor ihr. »Sie gehen?« murmelte sie finster verwundert, »gehen? Und diese dort, diesen Abschaum machen Sie zu Ihrer Schutzbefohlenen? Ihr gewähren Sie Freundschaft, der Schamlosen?«
Sehen Sie, dann geschieht es, daß ich mich bei einer Umschau im Publikum beobachte, mich ertappe, wie ich heimlich im Auditorium umherspähe, mit der Frage im Herzen, wer es ist, der zu mir kam, wessen Beifall und Dank zu mir dringt, mit wem meine Kunst mir hier eine ideale Vereinigung schafft... Ich finde nicht, was ich suche, Lisaweta.
Mitja, der ungeachtet seiner Haltung eines jungen Prinzen immer viel Gefühl für fremde Leiden bezeigte, sagte zu seiner Mutter: »Die Frau kann ja einen von deinen Mänteln anziehen; wir haben ja hundert Mäntel.« Auf einen Wink Marias brachte Litwina einen Mantel; und Lisaweta hüllte sich darein. »Wollen Sie denn Ihre Habe im Stich lassen?« fragte Maria, und jene erwiderte: »Nur fort, nur fort.«
Auffallend war es Maria, daß die Erzählung Lisaweta Petrownas immer langsamer geworden war, zuletzt entstand fast nach jedem dritten Wort eine Pause; auch war die Stimme allmählich so leise geworden, daß Maria nur mit Anstrengung verstehen konnte. »Sie wollen fort?« fragte sie, »wohin aber? Sie sagten ja selbst, Sie wüßten nicht wohin.« »Nein, ich weiß nicht wohin; gleichviel, ich muß fort.«
»Sie haben ein Recht, so zu sprechen, Lisaweta Iwanowna, und zwar im Hinblick auf das Werk Ihrer Dichter, auf die anbetungswürdige russische Literatur, die so recht eigentlich die heilige Literatur darstellt, von der Sie reden. Aber ich habe Ihre Einwände nicht außer acht gelassen, sondern sie gehören mit zu dem, was mir heute im Sinne liegt... Sehen Sie mich an.
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