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Aktualisiert: 6. Juni 2025


Was nur, was?! Jachl hat sich doch vorgenommen zu zeigen, wie viel er hier gelernt hat. Nun benimmt er sich recht wie ein ganz dummer Bauer! Ja, die Herren in Berlin werden wohl anders reden können! Lieschen fängt aber auch gar nicht an mit Erzählen! So war sie doch früher nicht! Sie hat doch sonst immer das Wort geführt. Weshalb Lieschen nicht redet?

Noch rechtzeitig kann Lieschen sich in das Gewühl auf dem Bahnsteig mischen. Schwatzend drängen Hunderte in die Wagen. Lieschen sitzt eingeengt zwischen singenden Burschen. Nicht einmal mehr mit ihrem Taschentuch kann sie Jachl zuwinken. Lange noch bleibt er auf dem Bahnsteig stehen, nachdem vom Zuge nichts mehr zu sehen ist. Langsam dreht er sich um. So viel Freude war wohl noch nie in ihm!

Manchmal weiß er selbst nicht mehr, freut er sich am meisten auf Lieschen oder auf die Schnucken. Es ist schwer zu unterscheiden. Ordentlich wie Fieber ist es, aber mit der Lunge hat es nichts mehr zu tun. Ja, die Schnucken! Ob die wohl einer vergessen kann, der mit ihnen zusammen gewohnt hat, und der ihre Leiden und Freuden genau kennt?

Er steckt ihr eine Kirsche in den Mund, die so sauer, daß sie das Gesicht verzieht. Darüber lachen sie beide. Jachl verspricht, nur noch mit süßen Kirschen zu kommen. Lieschen kennt Lüttersloh, aber nicht die weite Heide, auf die Jachls Schnuckenstall gesetzt ist; sie wird es bald selber merken.

Also nach Lüneburg will Lieschen, dorthin, wo die Mädchen statt der Kappen Hüte über die dicken Haarflechten stülpen. In Jachls Vorstellung ist Lüneburg erschreckend groß: groß etwa wie Newyork oder London für erfahrene Reisende. So weit in die Welt wird er wohl nie kommen! Was sollte er auch in Lüneburg?

Vor die Füße ist er Lieschen gesprungen. Breitbeinig steht er da, die Hände in den Taschen seiner braunen Hose. »Ju hu, ju huEinen richtigen Jodler bringt Jachl nicht zustande, aber Fröhlichkeit klingt doch aus seinem Ju hu.

Bis heute, inmitten der Großstadtluft, nannte es Lieschen nur »ihr Pech«; heute, während sie den treuen Landsmann wieder trifft, nennt sie es zum ersten Mal »ihr Unglück«. Ganz stolz stellt sie fest: groß und stattlich ist Jachl! Von der Krankheit ist ihm nichts anzusehen. Seine Augen kommen ihr noch blauer vor als früher.

Zuerst fängt Jachl von etwas anderm an. Seine Gedanken sind schon wieder beim heut früh unterbrochenen Tauschhandel. Aber die kurze Zwischenzeit hat seine Forderungen sonderbar beeinflußt: am liebsten schenkte er Lieschen jetzt die schöne Muschel.

Nach diesem Lieschen verliebte sich hernach eines vornehmen Nobels Tochter in mich, dieselbe hieß Damigen und gab nun ebenfalls wieder Freiens bei mir vor. Es war, der Tebel hol mer, ein unvergleichlich Mensche auch. Mit derselben mußte ich alle Tage spazieren fahren und mich stets mit ihr schleppen.

Für den kümmerlichen Matten ist es wohl Glück, aber auch Glück kommt besonders für Mütter oft wie Schmerz und ist nicht immer gleich zu erkennen. Lieschen hat ihren Jungen auf den Arm genommen. Zwischen vielen Menschen kommt er auf seinen eigenen Beinen schlecht vorwärts. Jachl geht wie ein richtiger Ehemann neben ihnen. Bis zum Abendzug kann er noch viel besorgen. Er will gleich noch heute fort.

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