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Aktualisiert: 6. Juni 2025
»Ich muß weg«, schreit Lieschen auf »das ist der Zug meine Herrschaft erwartet mich.« Eilig reißt sie sich los. Jachl begreift, da gibt es kein Festhalten. Daß auch gerade jetzt der Zug kommen muß, jetzt in dem Augenblick, der ihn gelehrt hat, daß das Küssen gar nichts Schweres ist! Welch ein Jammer! Beide laufen atemlos zum Bahnhof.
LIESCHEN: Hast nichts von Bärbelchen gehört? GRETCHEN: Kein Wort. Ich komm gar wenig unter Leute. LIESCHEN: Gewiß, Sibylle sagt' mir's heute: Die hat sich endlich auch betört. Das ist das Vornehmtun! GRETCHEN: Wieso? LIESCHEN: Es stinkt! Sie füttert zwei, wenn sie nun ißt und trinkt. GRETCHEN: Ach! LIESCHEN: So ist's ihr endlich recht ergangen. Wie lange hat sie an dem Kerl gehangen!
Die breiteste Straße kommt ihm luftlos vor. Vor Fleischerläden bleibt er zwar noch stehen, aber nicht mehr sehr lange. Ganz ruhig betritt er eine Kneipe, als er Hunger verspürt. Der kleine Maler hat Jachl in seine Schlafstelle »eingeführt«. Erst am folgenden Morgen wollen sie nachsehen, ob Lieschen wieder zurück ist. Geschrieben hat sie nicht mehr.
Zehn-, zwanzigmal wiederholen sie mechanisch die gleiche Weise: Und wie ging es denn hin, Und wie ging es denn her Und wie ging es denn her Wenn die Hoffnung nicht wär'?! Lieschen ist in Gedanken schon weit fort. Jeder Schritt bringt sie ja dem neuen Leben näher. »Schade, daß der Jachl Trübsal bläst,« denkt sie. »Was hat er nur, warum starrt er mich heute immer so an?
Die wissen besser, wie sie rasch zu einer Braut kommen. Jachl ist nur von einem Gedanken erfüllt. Immer und immer summen die Worte in ihm: »Alles hängt von Lieschen ab alles hängt von Lieschen ab« Wie er das meint, könnte er selber nicht erklären. Denkt er dabei nur an diesen Augenblick oder an sein ganzes Leben? Er möchte gern nach des Mädchens Hand greifen, angefaßt mit ihr gehen nur angefaßt.
Einmal es ist zum Lachen als er sich derb gestoßen hatte, und Lieschen ihre Hand vorsichtig auf die blaugewordene Stelle legte, hat Jachl sich versprochen und »Mutter« zu ihr gesagt. Beide haben tüchtig gelacht! Mutter! Nie hat der Junge diesen Namen vorher so zärtlich über die Lippen gebracht.
»Lieschen Müller, zurzeit im Mütterheim, Akazienallee.« Erledigt! Fertig! Jachl steht auf der Straße. Er hört nicht, was sein Führer redet. Er hat so furchtbares Sausen im Kopf, als führen alle Autos geradeswegs durch seinen Kopf, immer nur durch seinen Kopf. Hin zu ihr muß er. Dabei ist nichts zu besinnen. Gegen vier Uhr hat er sich bis zur Akazienallee durchgefragt. Der Weg war lang.
Lieschen, die unter den Scherenden gesessen, steht auf, gesellt sich zu uns, ist geschäftig, dreinzureden, und zwar auf eine Weise, um jene durch Widerspruch nur irrezumachen; und als ich Gretchen dessenungeachtet mehr Aufmerksamkeit bewies, so fuhr Lieschen umher, um etwas zu holen, zu bringen, und streifte dabei, ohne durch die Enge des Raums genötigt zu sein, mit ihrem zarten Ellebogen zweimal merklich bedeutend an meinem Arm hin, welches mir nicht sonderlich gefallen wollte.
Heute ist er nicht allein bei der Arbeit. Neben ihm sitzt Lieschen, das große Lieschen. Zwei Jahre ist sie älter als er. Achtlos hat sie die Schultasche neben sich ins Gras geworfen. Auch sie versucht eifrig mit Bindfaden allerlei Heideblumen zum Kranz zusammen zu binden. Bis zur Schule muß sie eine Stunde laufen.
Die kleinen, nackten Füße sind mit Staub überweht; denn Lieschen trägt ihre festen Holzpantoffeln öfter in der Hand als auf den Füßen. Jene Staubschicht gehört zur Rotwangigen, wie die Uniform zum Soldaten.
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