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»Stillsprach Breydel, »der erste Franzose, der sie unfreundlich ansieht, soll mit meinem Kreuzmesser Bekanntschaft machen. Aber, Meister Peter, wäre es nicht besser, wenn wir die Tore schlössen und Johanna nicht in die Stadt ließen? Alle Fleischer stehen bereit; die Goedendags stehen hinter der Tür, und auf den ersten Ruf sind die Leliaerts

Während die Weber und die Fleischer die Leliaerts angriffen, sollten die übrigen Gesellen sich der Stadttore bemächtigen und dieselben verschlossen halten, damit der Feind von außen keine Hilfe bekäme. Kaum war dies beschlossen, da tönte die Morgenglocke auf der St.

Beim Klange der Drommeten und dem Lärm des Kampfes war die ganze Stadt in Aufruhr geraten. Bald war alles auf den Beinen. Tausende bewaffneter Bürger strömten aus allen Straßen herbei, um den streitenden Brüdern beizustehen; aber der Sieg war schon erfochten. Da die Leliaerts auf die Burg geflohen waren, so wurde dieser Platz von den Zunftgenossen rings umzingelt und bewacht.

Deren gab es zu Brügge, das damals nächst Venedig die reichste Handelsstadt der Welt war, sehr viele. Sogar die Bürgermeister und andere Verwaltungsbeamte, die ihre Stellung französischem Einfluß verdankten, waren Leliaerts. Leliaert = Lilienverehrer. Vgl. das Wappen des französischen Herrscherhauses.

Mit erneuter Kraft griffen die Leliaerts die vorderen Scharen an und warfen sie in großer Verwirrung aufeinander. Das geschah so schnell, daß schon viele getötet waren, ehe Jan Breydel den Kampf bemerkte. Denn er stand mit seiner Zunft weiter hinten in der Straße. Erst eine Wendung, die De Coninck angeordnet hatte, zeigte ihm endlich, in welcher Gefahr die Weber schwebten.

Beim Nähern ihres Obmannes löste sich die Schar der Weber; sie entblößten ehrerbietig das Haupt und folgten ihm in die Herberge. Die Leliaerts hatten ungewöhnliche Anstalten zum Schmucke der Stadt getroffen; sie hofften sich dadurch die Gunst des neuen Fürsten zu erringen.

Nein, Brüder, duldet das nicht, besudelt euren Namen nicht mit solcher Schmach! Laßt die feigen Leliaerts immerhin um der Ruhe und des Geldes willen ihre Freiheit dem Ausländer verpfänden. Wir bleiben frei von Schande und Schmach! Mögen die Kinder des freien Brügge nochmals ihr Blut für das Recht dahingeben.

In seiner Abwesenheit konnte es den Leliaerts möglicherweise glücken, mit den französischen Truppen die Stadt einzunehmen und den Bau zu zerstören, dem er sein ganzes Leben geweiht hatte. Dieser Gedanke war für den Volksfreund furchtbar. Rüttelte er zuweilen schmerzlich an seinen Ketten, dann war es ihm, als sähe er seine Brüder in solchen Fesseln, als Opfer schändlichster Knechtschaft.

Er allein vereitelte trotz aller Bastarde und Leliaerts, die Flandern verkaufen wollten, jegliche Unternehmung des Königs von Frankreich; er allein bewahrte sogar in Ketten ein Löwenherz und bereitete die Befreiung langsam vor. Die Franzosen wußten es wohl: sie kannten den, der jeden Augenblick die Räder ihres Siegeswagens zerschellte.

Alles stieg zu Pferde, und langsam ritt der Zug durch die übrigen Straßen der Stadt, bis zum Prinzenhof, wo sie einkehrten, um hier mit den vornehmsten Herren und Leliaerts das Mittagmahl einzunehmen. Derweile kehrten die Zunftgenossen heim, und das Fest nahm sein Ende. Abends, als die Gäste längst fort waren, saß die Königin Johanna allein mit ihrer Kammerfrau in ihrem Schlafgemach.