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Aktualisiert: 10. Juni 2025


Uebrigens ist es auf allen Stufen menschlicher Entwicklung nicht die Stärke oder die augenblickliche Entfesselung der Leidenschaften, was den Zügen den eigentlichen Ausdruck gibt, sondern vielmehr jene Reizbarkeit der Seele, die uns in beständiger Berührung mit der Außenwelt erhält, Zahl und Maaß unserer Schmerzen und unserer Freuden steigert und auf Physiognomie, Sitten und Sprache zugleich zurückwirkt.

Der Sophist sah diesem Sturm mit der Gelassenheit eines Menschen zu, der die Natur der Leidenschaften kennt; so ruhig, wie einer der vom sichern Ufer dem wilden Aufruhr der Wellen zusieht, dem er glücklich entgangen ist. Ein mitleidiger Blick, dem ein schalkhaftes Lächeln seinen zweideutigen Wert vollends benahm, war alles, was er dem Zorn des aufgebrachten Liebhabers entgegensetzte.

Ich sitze im Theater, und sehe auf der Bühne gewaltige Leidenschaften in gewaltigen Worten und Thaten sich Luft machen. Plötzlich fällt eine Kulisse den Schauspielern über den Kopf. Die Kulisse stellte einen Palast vor, jetzt ist sie in ihr kulissenhaftes Nichts zurückgesunken. Zugleich ist alle sonstige Illusion zerstört.

Doch dieses gründet sich auf den falschen Begriff, welchen Corneille von der Furcht und von der Reinigung der in der Tragödie zu erweckenden Leidenschaften hatte, und widerspricht sich selbst.

"Was ich nun in dieser Einsamkeit Tag und Nacht tue", schreibt er an einen Freund, "schäme ich mich fast zu sagen; indem ich die innewohnenden Leidenschaften mit mir herumtrage, bin ich überall gleicherweise im Gedränge. Deshalb bin ich durch diese Einsamkeit im Ganzen nicht viel gefördert worden."

Eine Fessel ohnegleichen bändigt und sänftigt hier die Leidenschaften, und Verlockungen ohne Zahl führen zugleich in die begehrlichen Versuchungen, derart, daß die Entsagung mit dem Rockärmel den Rücken der befriedigten Begierde streifen, daß die Unersättlichkeit mit den lodernden Augen in den weisen Frieden der Augen des Durch-sich-selbst-gesättigten schauen muß.

Und ich gebe Ihnen auch das noch zu, daß die Leidenschaften unter diesem Himmel sich in einem gewissen großen Stil, in einer natürlichen Erhabenheit austoben, selbst die allerverrücktesten; daß sogar die Hauptleidenschaft des Geschlechts diesseits wie Jenseits der Berge bei aller Komik hier etwas Grandioses behält. Eine, Hauptleidenschaft? Ich meine die Sucht, einen Mann zu bekommen. Sie lachen?

Die Leidenschaften steigen in die Niederung dann, wo sie um Hunger, Krankheit, Leiden sich bewegen. Wir sind verloren, wenn wir abstürzen. Wo sind dann die Geliebten? Du weißt keine Antwort auf die letzte Frage, Uga! Bist du bei mir, wenn die Mondsichel tragisch auffliegt.

Unerschütterlich wie sein Ruhm war seine Gerechtigkeit. Dieser Mann verzieh nicht. Er strafte auch nie ungerecht, weil er die Macht dazu hatte. Seine Siege waren wie die eines Richtschwerts, das aufgehoben ist und fällt. Er besass keinerlei Eitelkeit, keine Leidenschaften und Schwächen.

In allen der nämliche schimmernde und öfters allzu gesuchte Witz; in allen die nämliche metaphysische Zergliederung der Leidenschaften; in allen die nämliche blumenreiche, neologische Sprache.

Wort des Tages

insolenz

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