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Im Morgengrauen wird er mit neun Gefährten aus dem Gefängnis geholt, ein Sterbehemd ihm umgeworfen, die Glieder an den Pfahl geschnürt und die Augen verbunden. Er hört sein Todesurteil lesen und die Trommeln knattern sein ganzes Schicksal ist zusammengepreßt in eine Handvoll Erwartung, unendliche Verzweiflung und unendliche Lebensgier in ein einziges Molekül Zeit.

Diese Laute waren furchtbar anzuhören, Schmerzen, Wut und Todesangst gellten heraus und eine Lebensgier, die alles um sich her vergaß, den Wald, die Tiere, den Himmel und die Erde.

Aber Wedekind ging in die Welt der Zirkusmenschen und Hochstapler, der elastischen Abenteurer, die in zäher Lebensgier durch Strom und Strudel jagen, untertauchen, nie untersinken, immer wieder in die Höhe kommen. "Der Marquis von Keith" ist Wedekinds dramatisch stärkste Gestaltung dieses Typus.

Was hatte sich mehr zugetragen, als ein von wenigen Rufen des Kampfes, der Angst und der Lebensgier zerrissenes Huschen und Springen? Schattenhaft, fast unwirklich war es geschehen, grau, im Halbdunkel und ohne jene pathetische Gebärde, die erst die Erkenntnis langsam dem Ereignis verleiht. Erst die Erinnerung erschafft die Gestalten der Helden. War dies alles?

Mangalore brach auf vor meinen Augen, wie eine wunderbare, fremde Blume, bunt und üppig, geheimnisvoll-verschwiegen, von giftig-süßer Lebensgier. Ihr Duft brachte Vergessen mit sich, ihr Klang unnennbare Träume von der Mannigfaltigkeit der Welt, und ihre Farben berauschten die Sinne bis zur Verzücktheit.

Die Lebensgier dieser jungen Offiziere, die so mit hungrigen Augen durch das Städtchen bummelten, ein Hasten im Blut, wie der Taucher, der in einem Augenblick die Lunge sich voll saugt, hatte allmählich das ganze, langweilige Provinznest angesteckt.

Heiße Lebensgier foltert ihn. Was tun? Was tun? In Todesangst fängt er plötzlich an zu flöten, so laut und schallend, wie er nie bisher im Leben geflötet hat. Vielleicht geht ein Mensch in der Frühe durch die Heide und lauscht und sucht, woher der Schall kommt. Jachl kann nicht mehr schreien, nicht mehr brüllen, nicht wimmern; all seine Kraft hat sich ins Flöten umgesetzt.

Ein leises Ahnen beschlich ihn, daß auch für die stärkste Lebensgier eines Tags die Wirrnisse des Daseins zu mühselig werden können.

Vergessen wir nicht, sie sind keine Schwächlinge, keine Lovelace, keine Hamlets, keine Werthers, keine Rénés sie haben harte Muskeln und einen brutalen Lebenshunger, diese Menschen Dostojewskis, sie sind Karamasoffs, »Raubtiere des Gelüsts«, begabt mit jener »unanständigen fanatischen« Lebensgier, die sich an den letzten Tropfen des Kelches ansaugt, ehe sie ihn zerklirrt.

Einer im Duell gefallenüble Sacheman spricht besser nicht davon. Der andere, toll vor Lebensgier, hat sich irgendwo Tuberkeln geholtfristet sich im Süden hin und soll nach Australien, was ja als das Heilkräftigste gilt. – Früher sagte Kreyser woll mal: Na, Sie haben ja auch Not mit dem Ihren!