Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 6. Mai 2025
„Ist sie nun nicht bewundrungswürdig?“ fragte der Prinz seinen Adjutanten. „Diese Frau wäre bei August dem Starken die Orczelska, bei Ludwig dem Vierzehnten Maintenon, bei Alexander Krüdener gewesen. Für die Tochter der Herodias reicht’s leider nicht. Sie hätte auch da ihr Bestes gethan und man würde ihr wahrscheinlich das Haupt bewilligt haben, wenn auch aus andern Gründen.“
»Meinen Sie im Ernst, Sie hätten mich dann gewonnen?« fuhr Maria fort. »Vielleicht hätten Sie mich zerstört, sicher beschimpft, unerhört erniedrigt, aber gewonnen? Setzen wir den Fall, Sie erreichen Ihren Zweck mit Gewalt; bin dann das ich, Maria Krüdener, und nicht vielmehr eine seelenlose Hülse von mir?
Sie bedurfte, um sich einzustellen, ihrer ganzen Geistesgegenwart. »Ich bin Maria Jakowlewna von Krüdener,« entgegnete sie mit klarer Stimme und legte die Hand auf Mitjas Haupt, der sich schützend neben sie gestellt hatte; »mein Mann, Gutsbesitzer im Tulaschen Kreis und kaiserlicher Offizier, ist ins Ausland geflohen, und ich bin im Begriff, dasselbe zu tun.
Er war Prokurist eines großen Odessaer Bankhauses, mit welchem Alexander von Krüdener geschäftliche Verbindung gehabt hatte. Da sie sich erinnerte, aus Alexanders Mund hie und da das Lob von Menasses Redlichkeit vernommen zu haben, war ihr Vertrauen sogleich unbedingt und auch in der Folge nicht zu erschüttern.
»Nicht bloß an das Ende von Maria Krüdener und Igor Golowin, das ist ja gewiß. An das Ende von Rußland und Europa meine ich, an das Ende von Eisenbahn und Telegraph, von Zeitungen und Büchern, von Kunst und Wissenschaft und Politik, an das Ende der Welt, an das Ende der Menschheit, an das Ende von allem. Glauben Sie daran?« Maria senkte den Kopf.
Am siebzehnten kam Maria von Krüdener in Kislawodsk an, wo sie Nachrichten von ihrem Gatten zu finden hoffte. Er war bei Ausbruch der Revolution an die englisch-russische Front nach Persien geflüchtet. Seit fünf Monaten hatte sie kein Lebenszeichen von ihm. Unfern von Kislawodsk war die Besitzung seines Bruders, des Marschalls.
Maria, die verschränkten Hände im Schoß, beugte sich vor. »Sie haben erwähnt, daß Sie sich an Alexander von Krüdener gut erinnerten,« sagte sie. »Die Zeit, von der Sie sprachen, liegt ja ziemlich lange zurück. Was für einen Eindruck haben Sie von ihm behalten? Ich meine in tieferm Sinn, nicht gesellschaftlich.«
Sie kannte Alexander von Krüdener von der Zeit her, wo er im Ministerium gewesen war und sprach mit Wärme von ihm. »Ihre Gegenwart tut mir wohl,« sagte die Fürstin, »ich hoffe, wir werden uns häufig sehen.« Sie schlang ihren Arm um Aljoscha und streichelte ihm das Haar. »Heute abend feiern wir das Totenmahl für Grigorji,« fuhr sie fort; »kommen Sie doch; kommen Sie zu mir.«
Wort des Tages
Andere suchen