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Aktualisiert: 10. Juni 2025


Ich aber sagte hierauf: »Weil Klotilde nie die Gebirge gesehen hat, weil sie in dieser ganzen Angelegenheit am weitesten zurückgesetzt ist, weil ich ihr immer versprochen habe, sie in die Berge zu führen, und weil die Erfüllung dieses Versprechens durch meine größere Reise wieder hinaus geschoben werden könnte: so mache ich ihr den Vorschlag, mit mir, wenn ich mit dem Vater von unserer kleinen Reise zurückgekommen bin, einen Teil des Herbstes in dem Hochgebirge zuzubringen.

Als ich auf ihr Pochen geöffnet hatte und sie eingetreten war, verkündigte ihr Angesicht, daß die Mutter über meine Angelegenheit mit ihr gesprochen habe. Sie sah mich an, ging näher, fiel mir um den Hals und brach in einen Strom von Tränen aus. Ich ließ ihr ein Weilchen freien Lauf und sagte dann sanft: »Klotilde, wie ist dir denn

Klotilde wird dann gelegentlich auch Kenntnis von deinem Schritte erhaltenWir verließen nun das Bücherzimmer. Mein Vater rüstete sich, in seine Geschäftsstube in die Stadt zu gehen, wie er sich jeden Morgen gerüstet hatte. Als er fertig war, nahm er von der Mutter Abschied und ging fort. Der Vormittag verfloß, wie gewöhnlich die Zeit nach meiner Ankunft verflossen war.

Auf dem Frühstückstisch fand ich am nächsten Morgen zwei Briefe: vom Großherzog, der mich aufforderte, den Hof nach Wilhelmstal zu begleiten, von Tante Klotilde, die mir mitteilte, daß sie mich in diesem Sommer in Grainau nicht erwarten könne, weil sie, dem Rate meiner Mutter folgend, eine der Potsdamer Nichten zu sich gebeten habe.

Allein der Vater arbeitete so ruhig in seinem Berufsgeschäfte weiter, er war in alle Einzelheiten desselben so vertieft und sorgte für den regelmäßigen Fortgang desselben, daß es nicht leicht zu erwarten war, daß er sich zu einer Reise entschließen würde. Gegen das Ende unseres Gespräches kam auch die Mutter und Klotilde herein.

»Ich glaube, es ist Zeit, daß wir für ein paar Wochen in Freiheit gesetzt werdenwagte ich zögernd auszusprechen; ich erwartete jeden Tag die Antwort von Tante Klotilde auf meinen Brief, in dem ich sie gefragt hatte, ob es ihr recht wäre, wenn ich mit dem Kleinen nach Grainau käme. Ich würde mir eine eigene Wohnung nehmen, natürlich, und sie nur besuchen, wenn sie uns sehen wollte.

Wir gingen wieder an unsere Plätze, und Eustach, Klotilde, Roland, Gustav und selbst die Eltern wünschten uns nun alles Glück und allen Segen. Hierauf nahm das Gespräch eine Wendung auf einfachere und gewöhnlichere Dinge. Man stand auch öfter auf und mischte sich durcheinander. Meine Mutter hatte heute einige der schönsten geschnittenen Steine meines Vaters als Schmuck an ihrem Körper.

»Nun sei recht glücklich, sei zufrieden bis in dein höchstes Alter, und bereue nie, auch nicht im geringsten den Schritt, den du getan hast«, sagte sie. »Ich glaube, daß ich ihn nie bereuen werde, und ich danke dir innig für deine Wünsche, meine teure, meine geliebte Klotilde«, erwiderte ich. Sie trocknete ihre Tränen mit dem Tuche, ordnete gleichsam ihr ganzes Wesen und sah mich freundlich an.

Wir hörten lange zu, und Klotilde begriff jetzt, warum ich im Gebirge so gestrebt habe, daß sie diesen Mann höre. Ein Teil der Gäste hatte noch heute das Haus verlassen, ein anderer wollte es bei Anbruch des nächsten Tages tun und einige wollten noch bleiben. Im Laufe des folgenden Vormittages, da sich die Zahl der Anwesenden schon sehr gelichtet hatte, kamen noch einige Geschenke zum Vorscheine.

Und nun überfiel mich ein Heimweh nach den Bergen, so stark, so unüberwindlich, als wäre ich dort zu Hause und überall sonst in der Fremde. Auf meine Bitte, zu ihr ins Rosenhaus kommen zu dürfen, antwortete Tante Klotilde umgehend, daß sie zwar noch nicht dort sei, die alte Kathrin aber alles zu ihrer Ankunft vorbereite und ich sie mit ihr dort erwarten möge.

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