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Aktualisiert: 23. Juni 2025


Diederich sah ihn entsetzt an, er versuchte sich zu wehren; aber der Leutnant drohte wieder mit seinen Zeugen. Die Braut wartete schon längst, die beiden Mütter trockneten ihr die Tränen, unter dem anzüglichen Lächeln der anwesenden Damen. Auch dieser Bräutigam ging durch! Magda und Kienast waren empört; und zwischen Schweinichenstraße und Meisestraße liefen Boten ... Endlich!

Die Fabrik war verkauft, Diederich hatte bares Geld und Gausenfelder Vorzugsaktien dafür bekommen. Kienast verlangte ein Achtel der Kapitalrente und der jährlichen Dividende der Vorzugsaktien.

Der Bürgermeister gehorsam und hörte gehorsam zuindes Diederich neben Frau von Wulckow nach der Bühne ausspähte. Dort hatte Magda Heßling Klavierstunde, und der Lehrer, ein dunkellockiger Virtuose, küßte sie feurig, was sie nicht übel zu vermerken schien. „Kienast dürfte das nicht sehen“, dachte Diederich, aber auch im eigenen Namen fühlte er sich gekränkt.

Kienast ließ sie sich von ihr anzünden und hoffte, die Damen nochmals begrüßen zu können, – wobei er Magda verheißungsvoll anlächelte. Aber im Hof änderte auch er vollständig den Ton. „Na ja, das sind auch noch alte, enge Lokalitäten“, bemerkte er kalt und wegwerfend. „Sie sollten mal unsere Anlagen sehen.“

Na, und das braucht man.“ Kienast bestätigte, daß man es brauche. Frau Heßlings Frage, ob er schon verheiratet sei, verneinte er und sah dabei auf Magdas Scheitel, denn sie hatte den Kopf gesenkt. Diederich stand auf und schlug die Hacken zusammen. „Herr Kienast,“ sagte er schnarrend, „ich stehe zu Ihrer Verfügung.“ „Eine Zigarre nimmt Herr Kienast noch“, bat Magda.

Aug’ in Auge schüttelte er Kienast die Hand, und mit der anderen zog er Magda herbei. „Das ist aber eine Überraschung! Herr Kienast, machen Sie mein Schwesterchen glücklich. An mir sollt ihr allzeit einen guten Bruder haben, so wie ich es bisher gewesen bin, das darf ich wohl sagen.“ Und die Augen wischend, rief er hinaus: „Mutter!

Diederich lachte dröhnend. „Dann wäre es wohl das einfachste, Sie heirateten. Na prost!“ Magda schlug die Augen nieder, und Herr Kienast ging zu etwas anderem über.

Um mehr Eindruck zu machen, hatte man beschlossen, daß Magda und Kienast am gleichen Tage heiraten sollten. Kienast war eingetroffen, und Diederich betrachtete ihn manchmal mit Unruhe, weil Kienast sich den Bart hatte abnehmen lassen, den Schnurrbart an den Augenwinkeln trug und auch schon blitzte. In den Verhandlungen über Magdas Gewinnanteil zeigte er einen schreckenerregenden Geschäftsgeist.

Der Zeitpunkt, den Diederich mit Herzklopfen voraussah, trat ein: Kienast stand auf und bat ihn um ein Wort unter vier Augen ... Da aber klingelte der Premierleutnant heftig ans Glas, stramm schnellte er vom Sitz.

In den Aufregungen der letzten Tage hatte er ihn vergessen, jetzt war es, als sollte man sich von heute auf morgen beide Beine abschneiden lassen. Guste, die falsche Kanaille, hatte ihm also absichtlich nichts gesagt von ihrem Verlobten; im letzten Augenblick sollte er den Schrecken bekommen!... Diederich verabschiedete sich von Buck, bevor sie beim Haus waren. Daß nur Kienast nichts merkte!

Wort des Tages

zähneklappernd

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