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Aktualisiert: 19. Juni 2025
Sie riß das Kind aus dem Bettchen, hob es hoch, rüttelte es wild in der Luft: »Da, guck Derr Dein Vadder aa! Guck Derr'n aa! Dei Geld hat'r zum Fenster nausgeschmisse, der Lump! Hätt er Dich doch gleich hinnerher geschmisse! Des wär des Gescheitste!« Das Kind brüllte unter den krallenden Griffen Katharinas jämmerlich.
Adolf war ihm lieb und wert, aber noch lieber war ihm der Gedanke, seine zänkische, bösartige Tochter auf gute Art los zu werden. Er, der seit dem Tode seiner Frau unter #Katharinas# derbem Pantoffel stand, träumte in Gedanken von einer neuen Junggesellenzeit, in der er viel Versäumtes nachzuholen gedachte.
Wahrlich, das Schicksal ist der gemeingefährlichste Geisteskranke, der unentmündigt herumläuft, und schon längst gehörte es unter Kuratel gestellt. Wäre das Schicksal nicht rettungslos blind, niemals hätte es die Glockenblumen in Adolfs Augen und die Disteln in Katharinas Augen kreuzen können.
Ein künstlerisches Idealbild neben den mancherlei realistischen Konterfeien Katharinas hat Meister Lukas Kranach geschaffen auf dem Altarblatt in Wittenberg. Da sitzt Frau Katharina als andächtige Zuhörerin ihres predigenden Gatten mit ihrem Kindlein in vorderster Reihe vor der Gemeinde
Der alte Plato weiß in seinem »Gastmahl« zu berichten, daß Mann und Weib ursprünglich ein einziges zusammengewachsenes Wesen gewesen seien, das durch irgendeine Macht halbiert wurde, und daß sich die beiden Hälften nun ewig in Sehnsucht wieder zu vereinigen suchen. Beruht diese Fabel auf Wahrheit, dann wollen wir Gott danken, daß die andere Hälfte Katharinas offenbar verloren gegangen ist!
Schelm!“ riefen und den die Protestanten als „Judas“ bezeichneten, hatte kein warmes Herz, weder für die protestantische Sache, noch für die hauptsächlichsten Vertreter derselben, die Universität zu Wittenberg und deren Angehörige. Da gab es trübe Tage in der alten Elbstadt . Die vier Kinder Katharinas waren bei ihr; und wohl auch einige junge Verwandte.
Es ist naturgemäß und begreiflich, daß wir von Frau Katharinas Wesen, Wirken und Bedeutung so wenig direkte Zeugnisse besitzen.
Nur allzu deutlich zeigte es sich, daß das Kind seine Mutter fürchtete; es beobachtete beim Spielen jede Bewegung Katharinas, als erwarte es jeden Augenblick Schelte oder Schläge. Für Adolf Borges wurde das Kind eine Art Fetisch.
Konnte sich der alte Mann nicht überhaupt getäuscht haben? Wenn seine Anklage sich nur auf leeren Verdacht gründete? Einen Beweis hatte er ja nicht gegeben. Aber war Katharinas verändertes Wesen nicht Beweis genug? Für wen zierte und schmückte sie sich? Und parfümierte sich, daß es kaum auszuhalten war? Und behandelte ihn mit offenkundiger Verachtung?
Adolf kümmerte sich wenig um Katharinas Böswilligkeiten, ihn interessierte weit mehr Petruchios Stellungnahme. Mit beifälligem Kopfnicken vernahm er dessen Rezept: »Schmält sie, so sag' ich ihr ins Angesicht, Sie singe lieblich, gleich der Nachtigall. Blickt sie mit Wut, sag' ich, sie schaut so klar Wie Morgenrosen, frisch vom Tau gewaschen.«
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