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Aktualisiert: 29. Juni 2025
Ab und zu warf sie einen fast schüchternen Seitenblick auf sein glattes, undurchdringliches Gesicht. Nach dem Diner der Kaffee. Martin huscht lautlos ab und zu. Im Salon sind alle Jalousieen heruntergelassen und die Stores vorgezogen – notabene es war drei Uhr nachmittags. Die Lampen brennen durch rote Seidenschirme, feierlich und gedämpft wie Kirchenkerzen. Jule lacht und spricht sehr ungeniert.
Die Sonne neigte sich indessen ihrem Untergang, und der Vater kam nach etwa einer Stunde, als es schon völlig dunkel geworden war zurück die Mutter saß noch immer mit dem Kind auf dem Schoos, das bei ihr eingeschlafen war, und hielt es fest an sich gedrückt. »So Jule, es ist Zeit,« sagte der Mann, seine Arbeitsjacke abwerfend und den Rock anziehend, »weiß die Albertine was sie zu thun hat?«
Neugierig und muthig gemacht, durch das Verweilen der beiden Männer im Haus, drängten die übrigen Dorfbewohner jetzt auch nach und nach heran, und der Ruf. »die stolze Jule die stolze Jule liegt todt im Haus!« füllte den kleinen Raum bald mit einem Theil der Schaar, die jedoch die Leiche immer noch scheu und furchtsam umstanden.
Bertold Möller hatte selbst das Pferd gelenkt, sprang jetzt zur Erde und rief der erstaunt aus der Häckselkammer tretenden Jule zu: »Ist der Herr Baron zu sprechen?« »Ja, er ist oben,« entgegnete Jule und wies hinauf nach den Fenstern. Bertold kannte hier Weg und Steg.
Das war ein guter Gedanke! Noch einmal seine verwüstete Besitzung durchqueren – lebewohl sagen – und dann zurück! Oben lagen seine Pistolen. Wieder durchschauerte es ihn kalt – und es war so heiß dabei, so heiß. Er riß seine Weste auf und schob sich den Flauschhut weit aus der Stirn. Im Hofe stand schon die Jule und hielt den Christian mit hocherhobenen Händen an der Kinnkette fest.
Nie wäre Jachl hier geblieben, hätte Lieschen nicht sein Leben ganz verdreht. Er geht ja mit der roten Jule, das ist wahr, aber mit einer gehen und an eine andere denken, das kann passieren. Manchmal kommt es Jachl so vor, als nähme einer, der nicht zu sehen ist, jeden Tag einen großen Sandsack und schütte ihn über Berlin aus.
Aber in ihrem ganzen Aeußeren ging sie, wenn nicht geradezu unreinlich, doch vernachlässigt; die ungeordneten Haare wurden durch einen zerbrochenen, ächten Schildpatkamm, und durch ein schwarzes abgescheuertes Sammetband, in dem vorn eine große bronzene Broche mit einem unächten Turquis saß, gehalten; in den Ohren hingen ihr ebenfalls lange emaillirte unächte Ohrringe, die mit dazu beigetragen hatten ihr bei ihren bescheidenen und einfachen Nachbarn den Namen der »stolzen Jule« zu geben, und das Kleid von gutem Stoff und nach neuem Schnitt gemacht, zeigte unausgebesserte Risse, und Spuren von Fett, in Streifen und Flecken, die schlecht zu dem blitzenden falschen Schmucke paßten.
Leider lauteten die Nachrichten nicht sehr erfreulich, wie denn überhaupt in jener Zeit Erfreuliches fast von keiner Seite her zu erwarten war. »Daß mein Nest ausgeflogen und leer von seinen liebsten Bewohnern, wissen Ihre Excellenz bereits, nur die Unlieben blieben nebst meiner braven Jule.
»Treib' keinen Unsinn,« knurrte der Mann, »Du wärst's am Ende im Stande, ihnen gerade wieder in den Rachen zu laufen, und die Freude zu machen, daß sie Dich eine halbe Lebenszeit in's Spinnhaus stecken könnten. Dort liegt unser Boot alle Wetter, da geht auch ein alter Bekannter; noch von Bord her; kennst Du den, Jule?« »Laß den widerlichen Menschen,« sagte die Frau, in sich zusammenschaudernd.
Komm her, Alter, ich habe noch Etwas gerettet, du sollst das Doorwerther Wasser nicht trinken, es schmeckt abscheulich und ist trüb wie Lehmbrühe. Ist das ein Wunder, jetzt, bei der furchtbaren Ueberschwemmung? Wein zu wenig und Wasser zu viel. Bist ein Goldkorn, Jule!
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