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Aktualisiert: 30. April 2025
Hast du vergessen, wie bei der letzten Jagd, welche die verdammten Römer machten auf die Schätze und Goldhaufen von Israel, und als sie niederbrannten die heil’ge Synagoge mit unheiligem Feuer, wie da eine Rotte dieser bösen Buben mein armes Kind aufjagte auf der Straße, wie ein Rudel Wölfe das weiße Lamm, und zerrten ihr den Schleier vom Haupt und das Busentuch von den Schultern: – wo war da Jochem, meiner Muhme Sohn, der sie begleitete?
Belisar ritt zu Martinus heran. »Gut,« rief er, »Mann der Zirkel, gut! Wer hat das Geschoß gerichtet?« – »Ich,« sprach Jochem, »o ihr sollt zufrieden sein mit mir. Gebt acht! Seht ihr da, rechts von der Brandstätte, das hohe Haus mit den Statuen auf flachem Dach? Das ist das Haus der Valerier, der größten Freunde des Volkes von Edom. Gebt acht! Es soll brennen.«
»Mögest du nicht Undank ernten von den Goten für deinen Dank,« sagte Jochem, sich zum Gehen rüstend: »mir ist, einmal kömmt die Stunde für mich, wieder um Miriam zu werben, zum letztenmal. Vielleicht, Vater Isak, bist du dann minder stolz.« Und er schritt durch Miriams Gemach zur Treppe hinaus, wo er Totila begegnete.
Du siehst, ich kann ernähren ein Weib; zudem bin ich Rachels, deiner Muhme, leiblicher Sohn. So laß mich nicht reden umsonst und gieb mir Miriam, dein Kind, daß sie bestelle mein Haus.« Aber der Alte strich seinen grauen langen Kinnbart und schüttelte langsam das Haupt. »Jochem, Sohn Rachels, mein Sohn – ich sage dir, laß ab, laß ab.« »Warum? was kannst du haben gegen mich?
Das lohne ihm Jehovah der Herr mit langem Leben und segne alle Schritte seines Pfades.« »Nun wohl,« sagte Jochem, seine Urkunden einsteckend, »ich gehe, diesmal für lange Zeit. Ich reise über das große Wasser zu machen ein groß Geschäft.« »Ein groß Geschäft? Mit wem?« »Mit Justinianus, dem Kaiser über Morgenland.
Jochem, der nun schon so lange Jachls Schnucken in Behandlung hat, kann eigentlich überhaupt nicht schreiben. Mühsam, sehr mühsam buchstabiert Jachl aus den Zetteln, die von Zeit zu Zeit ankommen, was in »seinem« Stall passiert. Immer bleibt der Schnuckenstall »seiner«. Dem würde er schön grob kommen, der an diesen seinen Rechten zweifelte.
Jochem trat an das Fenster und sein Gesicht legte sich in grimmige Falten. »Ha, der Christ, der gottverfluchte,« knirschte er und ballte die Faust. »Schon wieder der blonde Gote mit dem unbändigen Stolz! Vater Isak, ist das der Edelhirsch, der dir zu deiner Hindin paßt?« – »Sohn, rede nicht Hohnwort wider Isak!
Da sah er die Bewaffneten hinter Jochem kauern. »Verrat, Verrat!« schrie er, »stirb, Schandfleck der Hebräer!« Und wütend stieß er Jochem, der nicht zurück konnte, die breite Partisane in die Brust, daß dieser rücklings hinabstürzte. »Verrat!« schrie er noch einmal.
Wirklich, Isak war es. Er hatte von oben Geräusch vernommen: er trat mit Fackel und Speer an die Treppe: »Wer ist da unten? bist du’s, Miriam, wer kommt?« fragte er. »Ich, Vater Isak,« antwortete Jochem, »ich wollte euch nochmal fragen ...« – und er stieg katzenleise eine Stufe höher. Aber Isak hörte Waffen klirren. »Wer ist bei dir?« rief er und trat vorleuchtend um die Ecke.
Was hätte Umkehren für Sinn? Er heult ein bißchen, wirklich nur ein bißchen, als er nichts mehr von Jochem und den Schnucken sieht. Zuletzt, ehe der Leiterwagen in die Stadt rasselt, sieht Jachl, wie ein Dummerjan, nur in die Höhe, immer in den Himmel, grad' wie damals, als er wie besessen nach dem Luftschiff sah. Er fühlt plötzlich, von wem er jetzt Abschied zu nehmen hat: vom Himmel!
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