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Aktualisiert: 21. Mai 2025


Hans hatte Jimmerthal untergefaßt und redete mit einer geläufigen Teilnahme, die für >Don Carlos< niemals in ihm zu erwecken gewesen wäre... Von Zeit zu Zeit fühlte Tonio, wie der Drang zu weinen ihm prickelnd in die Nase stieg; auch hatte er Mühe, sein Kinn in der Gewalt zu behalten, das beständig ins Zittern geriet... Hans mochte seinen Namen nicht leiden, was war dabei zu tun?

Adieu, ihr, und Dank für die FruchtbonbonsDarauf sprang er auf eine Bank, die am Wege stand, lief mit seinen krummen Beinen darauf entlang und trabte davon. »Jimmerthal mag ich leidensagte Hans mit Nachdruck.

Er war der Sohn des Bankdirektors und wohnte hier draußen vorm Tore. Mit seinen krummen Beinen und Schlitzaugen kam er ihnen, schon ohne Schulmappe, durch die Allee entgegen. »Tag, Jimmerthal«, sagte Hans. »Ich gehe ein bißchen mit Kröger...« »Ich muß zur Stadt«, sagte Jimmerthal, »und etwas besorgen. Aber ich gehe noch ein Stück mit euch... Das sind wohl Fruchtbonbons, die ihr da habt?

Zuweilen war er ihm nahe und gewonnen, ja. Auf welche Weise verrät er ihn denn, Tonio? hatte er gefragt und ihn untergefaßt. Aber als dann Jimmerthal gekommen war, hatte er dennoch erleichtert aufgeatmet, hatte ihn verlassen und ihm ohne Not seinen fremden Rufnamen vorgeworfen.

»Nein, du heißt wohl hauptsächlich so, weil es so ausländisch klingt und etwas Besonderes ist...«, sagte Jimmerthal und tat, als ob er zum Guten reden wollte. Tonios Mund zuckte. Er nahm sich zusammen und sagte: »Ja, es ist ein alberner Name, ich möchte, weiß Gott, lieber Heinrich oder Wilhelm heißen, das könnt ihr mir glauben.

Ja, danke, ein paar esse ich. Morgen haben wir wieder Stunde, HansEs war die Reitstunde gemeint. »Famossagte Hans. »Ich bekomme jetzt die ledernen Gamaschen, du, weil ich neulich die Eins im Exerzitium hatte...« »Du hast wohl keine Reitstunde, Krögerfragte Jimmerthal, und seine Augen waren nur ein Paar blanker Ritzen... »Nein«, antwortete Tonio mit ganz ungewisser Betonung.

Wie weh es tat, dies alles durchschauen zu müssen!... Hans Hansen hatte ihn im Grunde ein wenig gern, wenn sie unter sich waren, er wußte es. Aber kam ein dritter, so schämte er sich dessen und opferte ihn auf. Und er war wieder allein. Er dachte an König Philipp. Der König hat geweint... »Gott bewahre«, sagte Erwin Jimmerthal, »nun muß ich aber wirklich zur Stadt!

»Ja, die Sache ist«, fing er an, »daß alle Briefe nach Brabant und Flandern...« »Da kommt Erwin Jimmerthal«, sagte Hans. Tonio verstummte. Möchte ihn doch, dachte er, die Erde verschlingen, diesen Jimmerthal! Warum muß er kommen und uns stören! Wenn er nur nicht mit uns geht und den ganzen Weg von der Reitstunde spricht... Denn Erwin Jimmerthal hatte ebenfalls Reitstunde.

Er selbst hieß Hans, und Jimmerthal hieß Erwin, gut, das waren allgemein anerkannte Namen, die niemand befremdeten. Aber >Tonio< war etwas Ausländisches und Besonderes.

Der Wind trug ihn von hinten, aber es war nicht darum allein, daß er so leicht von der Stelle kam. Hans würde >Don Carlos< lesen, und dann würden sie etwas miteinander haben, worüber weder Jimmerthal noch irgendein anderer mitreden konnte! Wie gut sie einander verstanden! Wer wußte, vielleicht brachte er ihn noch dazu, ebenfalls Verse zu schreiben?... Nein, nein, das wollte er nicht!

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