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Aktualisiert: 9. Juni 2025
Auf einem Gange durch Wapping sah der Trimmer am Fenster eines Alehauses ein ihm wohlbekanntes Gesicht. Er konnte sich nicht irren. Zwar waren die Augenbrauen abrasirt und der von Kohlenstaub geschwärzte Anzug war der eines gemeinen Matrosen; aber Jeffreys' wilder Blick und boshafter Mund waren nicht zu verkennen.
Alle diese Umstände erweckten schlimme Ahnungen hinsichtlich dessen, was folgen sollte. Es waren mehr als dreihundert Gefangene abzuurteilen. Dies schien ein schweres Stück Arbeit, aber Jeffreys wußte es sich leicht zu machen. Er gab zu verstehen, daß die Angeklagten nur dann Aussicht hatten, Begnadigung oder Strafaufschub zu erlangen, wenn sie ihre Schuld eingestanden.
Doch keiner der beiden hartherzigen Männer kann auf Kosten des Andren freigesprochen werden. Die Vertheidigung Jakob's kann durch Dokumente von seiner eignen Hand als thatsächlich falsch nachgewiesen werden, und Jeffreys' Vertheidigung ist, selbst wenn sie sich auf wahre Thatsachen gründete, völlig werthlos.
Kopf und Rumpf wurden in einen mit schwarzen Sammet bedeckten Sarg gelegt und in aller Stille unter dem Abendmahlstische der St. Peterskapelle im Tower beigesetzt. Vier Jahre später wurden die Steinplatten des Altarplatzes wieder aufgehoben und dicht neben Monmouth's Hülle die Überreste Jeffreys' gelegt. Es giebt in Wahrheit keine traurigere Grabstätte in der Welt als dieser kleine Platz.
Dazu kam noch, daß, obgleich die ausgewählten Adeligen sämmtlich Tories und fast durchgehends öffentliche Beamte waren, doch schon viele von ihnen angefangen hatten, mit Besorgniß die Schritte des Königs zu betrachten und zu fürchten, daß sie wohl bald in den nämlichen Fall kommen könnten wie Delamere. Jeffreys benahm sich wie gewöhnlich übermüthig und ungerecht.
Jeffreys versicherte im Tower, daß er selbst bei dem grausamsten Verfahren nie die ausdrücklichen Befehle seines Gebieters überschritten habe, ja sogar noch hinter denselben zurückgeblieben sei. Ebenso hätte Jakob in St. Germain gern glauben gemacht, daß er selbst zur Milde geneigt gewesen sei und daß die Gewaltthätigkeiten seines Dieners ihm unverdienten Tadel zugezogen hätten.
Als Jeffreys wieder genesen war, versprach er beiden streitenden Parteien seine Unterstützung und wartete es ab, welche von ihnen sich als siegreich erweisen würde. Einige merkwürdige Beweise von seiner Doppelzüngigkeit sind noch vorhanden. Wir haben schon erwähnt, daß die ehemals in London sich aufhaltenden zwei französischen Agenten sich in den englischen Hof getheilt hatten.
Die Minister waren in der größten Angst; selbst Jeffreys würde gern seine Maßregeln zurückgenommen haben. Er beauftragte Clarendon mit freundlichen Botschaften an die Bischöfe und wälzte die Schuld an der Verfolgung, zu der er selbst gerathen hatte, auf Andere. Sunderland wagte es noch einmal, Zugeständnisse anzuempfehlen.
Die Debatte wurde von den Oberhäuptern der neuen Vaterlandspartei mit seltenem Takt und Geschick geleitet. Niemandem entschlüpfte ein Ausdruck, der Mangel an Achtung vor dem Souverain oder Sympathie für die Rebellen verrathen hätte. Der Aufstand im Westen wurde stets mit Abscheu erwähnt und von Kirke's oder Jeffreys' Grausamkeiten kein Wort gesagt.
Ein so jugendliches Opfer war sicherlich genug für eine Familie. Jeffreys selbst war zur Milde geneigt oder stellte sich wenigstens so. Der Grund davon war der, weil einer seiner Verwandten, von dem er viel zu erwarten hatte und den er daher nicht so behandeln konnte, wie er derartige Bittsteller gewöhnlich behandelte, sich für die schwergeprüfte Familie angelegentlich verwendete.
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