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Der Anblick des Streites, die feindselige Bloslegung aller Schwächen religiöser Bekenntnisse lässt endlich keinen Ausweg mehr zu, als dass jeder Bessere und Begabtere die Irreligiosität zu seiner Privatsache macht: als welche Gesinnung nun auch in dem Geiste der regierenden Personen die Ueberhand bekommt und, fast wider ihren Willen, ihren Maassregeln einen religionsfeindlichen Charakter giebt.

Irreligiosität der Künstler. Homer ist unter seinen Göttern so zu Hause: und hat als Dichter ein solches Behagen an ihnen, dass er jedenfalls tief unreligiös gewesen sein muss; mit dem, was der Volksglaube ihm entgegenbrachte einen dürftigen, rohen, zum Theil schauerlichen Aberglauben verkehrte er so frei, wie der Bildhauer mit seinem Thon, also mit der selben Unbefangenheit, welche Aeschylus und Aristophanes besassen und durch welche sich in neuerer Zeit die grossen Künstler der Renaissance, sowie Shakespeare und Goethe auszeichneten.

Aus einer schwärmerischen Ueberspannung seines Geistes ging Wielands Streben hervor, die Irreligiosität und den Leichtsinn zu bekämpfen. Er wollte der Welt zeigen, daß das Schöne im ächt platonischen Sinne mit dem Guten einerlei sei. Auf keinen Dichter seiner Zeit lenkte sich Wielands Aufmerksamkeit entschiedener, als auf Klopstock.

Dennoch sagte Tillotson, den seine Nachsicht gegen verschiedene Klassen von Schismatikern und Ketzern den Vorwurf der Heterodoxie zugezogen hatte, dem Hause der Gemeinen auf der Kanzel, daß es ihre Pflicht sei, wirksame Maßregeln gegen die Verbreitung einer Religion zu treffen, welche verderblicher sei als völlige Irreligiosität, einer Religion, die von ihren Bekennern Dienste fordere, welche den ersten Grundsätzen der Moral zuwiderliefen, sein Herz, versicherte er aus aufrichtiger Überzeugung, sei zur Milde geneigt, aber seine Pflicht gegen die Gesammtheit zwinge ihn, in diesem einen Punkte streng zu sein.

Im weltlichen Sinne ward Churchill’s treue Liebe reich belohnt. Bei aller Dürftigkeit brachte seine Braut ihm doch ein Heirathsgut zu, das klug verwendet ihn endlich zum englischen Herzog, zum deutschen Reichsfürsten, zum Oberfeldherrn einer großen Coalition, zum Schiedsrichter zwischen mächtigen Fürsten und was in seinen Augen noch viel mehr werth war, zum reichsten Privatmann von ganz Europa machte. Sie war von früher Kindheit an mit der Prinzessin Anna aufgewachsen und es hatte sich eine innige Freundschaft zwischen den beiden Mädchen gebildet. Im Character glichen sie einander nur wenig. Anna war phlegmatisch und schweigsam. Gegen Diejenigen, die sie liebte, war sie sanft; ihr Zorn äußerte sich nur durch ein mürrisches Schmollen. Sie hatte einen starken religiösen Sinn und war den Gebräuchen und der Verfassung der anglikanischen Kirche mit wahrer Bigotterie zugethan. Sara war lebhaft und redselig, dominirte selbst Diejenigen, die sie am meisten liebte, und wenn sie gekränkt wurde, äußerte sich ihre Wuth durch Thränen und heftige Vorwürfe. Auf Frömmigkeit machte sie keinen Anspruch, ja sie entging sogar kaum der Beschuldigung der Irreligiosität. Sie war jetzt noch nicht das was sie später wurde, nachdem das Glück eine Klasse von Fehlern, das Unglück eine andre vollkommen entwickelt, als Siege und Huldigungen ihr den Kopf verrückt und Mißgeschick und Kränkungen ihren Character verbittert hatten. Sie wurde in ihren späteren Lebensjahren das verächtlichste und erbärmlichste Geschöpf: ein altes Weib, die in beständigem Hader lebte mit ihrem ganzen Geschlecht, mit ihren eigenen Kindern und Enkeln, zwar vornehm und reich, aber Vornehmheit und Reichthum hauptsächlich nur deshalb schätzend, weil dieselben sie in den Stand setzten, der öffentlichen Meinung Hohn zu sprechen und rückhaltlos ihrem Hasse gegen Lebende und Todte zu fröhnen. Unter der Regierung Jakob’s