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Aktualisiert: 8. Juni 2025
Kaum war Ingrid mit ihrer Erzählung fertig, da öffnete sich die Tür; jemand sah hinein, und das war der Vater. Sie ging gleich aus der Stube; Sämund trat ein.
"Wohl möglich, aber die andern haben auch Schuld; sie sollen mich zufrieden lassen", schrie er fast und sah zu dem Adler hinauf. "Aber, Thorbjörn", flüsterte Ingrid. Er drehte sich zu ihr hin und lachte: "Schon gut, schon gut, wie gesagt, es kann einem wohl manches durch den Kopf gehen hast Du heute mit Synnöve gesprochen?" "Ja, sie ist schon auf die Alm gezogen." "Heute?" "Ja."
"Gott segne Dich für die Antwort, wenn sie auch herzlich dumm war", rief Ingrid, fing darauf an zu trällern und Synnöve im Takt herumzuführen. "Nein, nein, das geht ja nicht!" "Du hast ja selbst vorhin gesagt, Du bist lange nicht so vergnügt gewesen wie heute." "Ach, wenn es nur ginge!" "Probier' es nur, dann wirst Du schon sehen, daß es geht." "Du bist außer Rand und Band, Ingrid."
Ingrid lachte mit dem ganzen Gesicht, schlang die Arme um Synnöves Hals und flüsterte ihr in das Ohr: "Nein, Du bist böse, weil er mit einer andern tanzt." "Wie kannst Du nur solchen Unsinn reden", sagte Synnöve, riß sich los und stand auf. Ingrid stand gleichfalls auf und ging ihr nach. "Sünde ist es, daß Du nicht tanzen kannst," sagte sie und lachte, "eine wahre Sünde!
Ingrid suchte sie durch Erinnerungen aufzuheitern: wie froh und vergnügt waren sie alle drei so manchesmal gewesen! Aber nun passierte es wie so oft, daß jede winzige Erinnerung an Tage voll Sonnenschein in Kummer und Tränen zerrann. "Hat er nach mir gefragt?" flüsterte Synnöve. "Er hat fast gar nicht gesprochen." Plötzlich erinnerte sich Ingrid des Zettels, und das fiel ihr arg auf die Seele.
Drittes Kapitel Bald wurde ringsum im ganzen Kirchspiel allerhand über die beiden geredet; aber etwas Sicheres wußte keiner zu sagen. Nie wurde Thorbjörn nach der Konfirmation in Solbakken gesehen; und das konnten die Leute gar nicht begreifen. Ingrid kam oft hinunter, und dann machten sie und Synnöve gern einen Spaziergang in den Wald.
Ingrid schwieg eine Weile, sah sich um und sagte dann: "Das nützt ja nichts, wenn wir immer wieder davon reden; aber trotzdem wenn Du weißt, daß die Leute irgendwo etwas gegen Dich haben, brauchst Du nicht gerade dorthin zu gehen." "Ja, gerade dorthin! Ich heiße nicht umsonst Thorbjörn Granliden!" Er hatte den Bast vom Zweige abgeschält und schnitt nun den Zweig mitten durch.
Sämund suchte ihn, gab es aber auf, als er entdeckte, daß Ingrid ebenfalls fort war; dann suchte er die Solbakkener; Guttorm und Karen liefen überall herum und fragten jeden nach Synnöve; aber zufällig hatte keiner sie gesehen. Da zogen sie nach Hause, jedes Ehepaar für sich, doch ohne ihre Kinder. Doch weit vorn auf der Straße gingen Synnöve wie auch Ingrid.
Ingrid bekam Schläge von ihm, und nun gebrauchte er die Redensart den ganzen Tag. Doch abends hörte sie der Vater. "Gleich wird er Dich beißen", sagte er, und nahm sich Thorbjörn so vor, daß dieser hinpurzelte. Da schämte er sich, und am meisten vor Ingrid; aber kurz darauf ging sie zu ihm und streichelte ihn.
"Ich weiß nicht recht, was einen dahin ziehen sollte", sagte Synnöve. "Ich weiß das auch kaum," antwortete Ingrid, die immer noch dasaß; "vielleicht der Tanz." Synnöve entgegnete nichts. "Hast Du noch nie getanzt?" fragte Ingrid. "Nein!" "Hältst Du Tanzen für eine Sünde?" "Das weiß ich nicht recht."
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