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Aktualisiert: 8. Juni 2025
Der Vater blieb noch lange am Fenster, dann drehte er sich um und ging auf und ab; bald kam Karen wieder und stellte sich vor ihn hin: "Ja, das hab' ich mir gleich gedacht", sagte sie, "Synnöve sitzt oben und weint; aber sowie ich komme, dann kramt sie unten in ihrer Truhe"; und sie fuhr fort und schüttelte den Kopf: "Nein, es tut nicht gut, daß Ingrid bei ihr sitzt."
"Desto seltener, wenn ich zu Hause bin." "Das ist Deine Schuld." "Wohl möglich." "Rede nicht so, Thorbjörn, Du weißt, was zwischen Euch liegt." "Was denn?" "Brauche ich Dir das erst zu sagen?" "Das kommt auf eins 'raus, Ingrid; Du weißt ja, was ich weiß." "Jawohl, Du gehst zu sehr auf eigene Faust los, und Du weißt, das kann er nicht leiden." "Natürlich, er will mich noch beim Arm halten."
Aus all diesem Wirrwarr von Tönen ging Synnöve fort und hin zu dem Platz, wo sie und Ingrid früher immer gesessen hatten. Sie weinte nicht, sondern saß still da, blickte starr vor sich hin und verspürte nur ab und zu etwas von dem vergnüglichen Lärm, der sich weit und weiter entfernte und mit der größeren Entfernung besser ineinanderfloß.
Dann drängte Ingrid sie sanft hinaus und schloß die Tür; sie hatte nicht den Mut, das weitere zu sehen.
"Wir haben einen sehr langen Sommer gehabt", fing er wieder an; aber darauf antwortete sie gar nichts. Nein, solange wir gehen, dachte Thorbjörn, kommen wir nicht ordentlich zum Reden. "Wollen wir nicht auf Ingrid warten?" fragte er. "Ja, das wollen wir", entgegnete Synnöve und blieb stehen.
Es war Ingrid Granliden. "Jawohl, hier ist sie, komm nur herein", antwortete ihr Vater. Ingrid zauderte. "Komm nur; hier steht alles ganz gut", fügte er hinzu. Alle sahen sie an. Sie schien etwas verlegen; "ich bin aber nicht allein hier", sagte sie. "Wer ist denn noch da?" fragte Guttorm. "Mutter!" erwiderte sie leise. "Immer herein mit ihr!" riefen alle vier in der Stube auf einmal.
"Fast tut es mir leid, daß ich mitgekommen bin", sagte jene. "Jetzt ist es nicht mehr so gefährlich; Vater weiß es ja", antwortete die andere. "Aber er ist doch nicht mein Vater", sagte Synnöve. "Wer weiß?" entgegnete Ingrid und dann sprachen sie nicht mehr darüber. "Hier sollten wir ja warten", sagte Ingrid, als sie bei einer scharfen Wegkante an einen dichten Wald kamen.
Ingrid bekam einen großen Schreck, als sie erwachte und sah, daß es Synnöve war, die sie geweckt hatte. "Wie geht es ihm?" flüsterte Synnöve. Da wurde Ingrid ganz wach, erinnerte sich an alles und wollte sich erst anziehen, um nicht sofort antworten zu müssen. Aber Synnöve setzte sich auf die Bettkante, bat liegen zu bleiben und wiederholte ihre Frage.
Mit klarem, vollem Blick sah sie zu ihm auf; ihm wurde ganz warm, und wieder schoß ihm der Gedanke durch den Kopf: "Ich gehe gleich mit ihr." Da zog sie behutsam ihre Hand zurück, wandte sich ruhig zu Ingrid, sagte ihr Lebewohl und schritt langsam zur Straße hin. Und er, er blieb, wo er war. Die Geschwister gingen durch den Wald nach Hause. "Habt Ihr Euch ausgesprochen?" fragte Ingrid.
Da bekam er fast Angst, daß er seine Angelegenheit nicht vorwärts bringe. "Synnöve, Du hast mir doch etwas zu sagen?" Sie sah auf und lachte. "Was soll ich Dir zu sagen haben?" Er gewann seinen alten Mut wieder und wollte sie umfassen; aber als er ihr nahe kam, traute er sich nicht recht und fragte nur ganz geduckt: "Ingrid hat doch mit Dir geredet?" "Ja", antwortete sie.
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