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Aktualisiert: 8. Juni 2025


Der Junge wußte nicht mehr recht, was er anfangen sollte, und wurde mit einemmal schrecklich zärtlich mit seinen Schwestern. Gegen Ingrid war er besonders gut und schenkte ihr sogar einen blanken Knopf, den er von Aslak bekommen hatte. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals, und er umarmte sie auch. "Liebes Ingridchen, bist Du mir böse?"

"Ja, so sagte auch die Katze zum Sperling, als er nicht stillhalten und sich fangen lassen wollte; komm nur." "Ich hätte schon Lust; aber " "Jetzt bin ich Thorbjörn und Du bist seine junge Frau, die nicht will, daß er mit einer andern als mit ihr tanzen soll." "Aber " Ingrid trällerte, "aber", entgegnete Synnöve noch; doch sie tanzte schon. Es war ein Springtanz.

"Ich bin mit Ingrid etwas zurückgeblieben", antwortete Synnöve, und knüpfte sich gemach ein paar Tücher ab; der Vater suchte im Schrank nach einem Buch. "Was habt Ihr denn solange zu reden gehabt?" "Ach, nichts besonderes." "Dann war' es besser gewesen, Du hättest auf dem Kirchgang keinen Umweg gemacht." Sie stand auf und stellte der Tochter zu essen hin.

Ingrid mochte im Augenblick nicht weiter davon reden; denn es fiel ihr ein, daß der Tanz bei den Haugianern streng verboten war, und sie wollte Synnöves Verhältnis zu ihren Eltern in diesem Fall nicht näher berühren. Aber da ihr nun mal der Gedanke kam, sagte sie nach einer Weile: "Einen bessern Tänzer als Thorbjörn habe ich noch nie gesehen."

Mit einem Mal sagte sie; jedoch ganz leise: "Warum hast Du den Zettel geschrieben?" "Das hat Ingrid Dir ja gesagt." "Ja wohl; aber sehr böse und hart war's von Dir." "Vater hat's gewollt." "Trotzdem " "Er hat geglaubt, ich würde mein ganzes Leben lang ein kranker Mensch bleiben; aber jetzt bin ich soweit, daß ich für Dich sorgen kann", sagte er.

"Weg damit", sagten sie, "wir gehören zu einem vornehmen Stamm." " Woran denkst Du denn?" fragte Ingrid, die plötzlich lächelnd hinter ihm zwischen Strauchwerk stand, das sie zur Seite gebogen hatte. Nun trat sie vor. Thorbjörn stand auf. "Na, es kann einem wohl manches durch den Kopf gehen", sagte er und sah mit trotzigem Gesichtsausdruck über die Bäume hin.

"Schadet nichts, wer hat's denn gesehen? wirf nochmal und besser!" Thorbjörn traf wieder eine Scheibe. "Jetzt will ich nicht mehr." Im selben Augenblick trat seine älteste Schwester, die kleine Ingrid aus dem Hause. "Du, wirf nach der mal!" Und Thorbjörn tat, wie ihm geheißen; das Mädchen weinte, die Mutter kam heraus und sagte dem Jungen, er solle aufhören. "Wirf, wirf", flüsterte Aslak.

Einige Tage darauf wurde die kleine Ingrid ertappt, wie sie sang: "O Du holdselige Erden Kannst mir gestohlen werden; Das Mädel reckt und streckt sich weit; Der Junge ist nicht recht gescheit; Die Wirtin kocht nur Sudelbrei, Der Wirt ist faul und sauft dabei; Die Katze ist die einzig kluge, Sie leckt den Milchrahm aus dem Kruge." Da fragten die Eltern, von wem sie das schöne Lied gelernt habe.

"Ich dachte, sie ist noch auf der Alm." "Sie ist heute nach Hause gekommen, weil ihre Mutter in die Kirche wollte." "Ja, die hat sich ja auch heute dort mal sehen lassen." "Sie hat viel zu tun." "Das haben andre auch, aber wohin es einen zieht, dahin kommt er doch." Guttorm antwortete nicht. Nach einer Weile sagte Karen: "Außer Ingrid waren heute alle Granlidener in der Kirche."

"Ach, es wird schon gehen, wenn wir erst in Takt kommen." Nun sollte gleich die Probe gemacht werden. Ingrid sang und Synnöve sang mit, anfangs leise vor sich hin, dann lauter und lauter. Aber plötzlich hielt Ingrid inne, ließ ihre Gefährtin los, klatschte erstaunt in die Hände: "Du kannst ja schon Walzer tanzen!" rief sie.

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