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Aktualisiert: 29. Juni 2025
Vor den drei Mädchen suchte sich Engelhart durch Geschrei und heldenmäßiges Wesen hervorzutun, oder wenn nicht so, dann durch ein gekränktes und sauertöpfisches Beiseitestehen, das ganz grundlos war, wodurch er aber doch die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken wähnte. Den tiefsten Eindruck machte Sophie Hellmut auf ihn.
Von ferne folgten uns die Tanzmelodien ... »Schöne Nacht o Liebesnacht o stille das Verlangen « klang es leise sehnsüchtig. Und Hellmut schlang den Arm um mich, und dicht, immer dichter aneinander geschmiegt, flogen wir durch den halbdunklen Raum. Mir war, als hörte ich ein unterdrücktes Gelächter, aber im nächsten Augenblick vergaß ich es wieder.
Hellmut verbeugte sich und trat dann rasch zu mir, die ich mich allein von meinem Rasenplatz nicht gerührt hatte. »Diesen Tag habe ich mir zu meiner Antrittsvisite ausgesucht, um Ihnen als alter Freund meine ergebensten Glückwünsche zu Füßen zu legen.« Bei der förmlichen Anrede sah ich erstaunt zu ihm auf.
An den Wänden des großen Raums standen hochbeinige Stühle und zwischen den Fenstern hing ein Bild, ein Mädchenkopf mit schwarzen, zur Schulter fallenden Haaren. Der Ausdruck des Gesichts erinnerte Engelhart an Sophie Hellmut, der Blick hatte etwas Zärtliches und Fragendes, und er konnte sein Auge nicht davon wenden.
Schon zog ich die Börse, um sie zu kaufen, da drückte der Überbringer ihn mir schelmisch lachend in die Hand und rannte davon. Jetzt entdeckte ich erst den Brief, der um die Stiele gewickelt war. »Im Begriff, abzureisen,« schrieb Hellmut »sende ich meiner lieben Freundin diese Blümchen, die einzigen, die ich auftreiben konnte. Ich fahre direkt nach Berlin.
Bis hoch in die Masten schwangen sich die Lichterketten, und Blumengirlanden schleiften im schimmernden Wasser. Nur wenige Würdenträger waren an diesem Abend ins Schloß geladen, um von den Terrassen des Burggartens aus dem Schauspiel unten zuzusehen. Wir gehörten dazu, und Hellmut auch, der der Suite des vornehmsten Gastes, des Königs von Griechenland, attachiert worden war.
Hellmut und ich trennten uns an dem Abend nicht mehr. Im Ballsaal drängte sich die Jugend, in den Nebenzimmern saßen die
»Sie fürchten sich wohl vor den Dorfkötern?« meinte bei solcher Gelegenheit eine schnippische Freundin. »Das traut mir wohl keiner zu,« antwortete ich, »aber ich schäme mich vor den armen Leuten.« Alles lachte; nur Hellmut wandte sich mir zu und sagte: »Das würden die armen Leute am wenigsten verstehen. Ich glaube, daß sie für uns nichts empfinden als Neugierde und Bewunderung.« »Um so schlimmer!
Hellmut ! Er hatte mich gehen heißen, als ich mich ihm geben wollte ! Aber hatte er nicht, wie ich, unter dem Zwang großer, selbstverleugnender Liebe gehandelt ? Doch warum kam er nicht wieder jetzt, da er ein freier Mann war? Ich strich mir mit eiskalten, zitternden Fingern die Locken aus der Stirn: »Mein Entschluß steht fest, ich gehe nach Pirgallen!«
Hellmut lehnte mit verschränkten Armen an einem Pfeiler, und jedesmal, wenn ich vorüberkam, fühlte ich seinen Blick. »Du darfst heute mit keinem anderen tanzen,« redete er mich an, als mein Tänzer mich verlassen hatte, er vermochte seiner Erregung kaum Herr zu werden.
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