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Aktualisiert: 12. Juni 2025


Der neunzehnjährige Prinz ward aus der preußischen Armee gestoßen und auf die Festung Küstrin gebracht. Sein Gefängnis war sehr hart. Die Tür war mit zwei großen Vorlegeschlössern versperrt, sein Essen, aus der Garküche mittags für sechs Groschen und abends für vier Groschen, mußte ihm vorher entzweigeschnitten werden, Messer und Gabel waren verboten, ebenso Tinte und Feder, Bücher und Flöte. Niemand durfte sich länger als vier Minuten bei ihm aufhalten, und um acht Uhr abends hatte der wachthabende Offizier den Befehl, die Kerzen auszulöschen. Einmal erinnerte er den Prinzen daran, zu Bett zu gehen, und als dieser nicht darauf achtete, blies er die Lichter aus. Friedrich gab ihm eine Ohrfeige. Am andern Morgen erschoß sich der Offizier. Die beabsichtigte Desertion allein hätte nicht des Königs Zorn so erregen können, wie es der Fall war. Man hatte ihm hinterbracht, und hier hatte wahrscheinlich Grumbkow seine Hand im Spiele gehabt, daß Friedrich nach

Er führte die großen Neuerungen in der preußischen Armee ein, die ihr später in den Schlachten Friedrichs des Großen die taktische Überlegenheit verschafften: den eisernen Ladestock und den Gleichschritt der Kolonnen. Grumbkow und der Fürst von Dessau waren grimmige Feinde.

Er fügte sich in des Königs Launen, wußte dessen erste Hitze abzulenken und leitete ihn, soweit er sich überhaupt leiten ließ, anscheinend treuherzig, freimütig und bieder. Grumbkow war ein großer Feinschmecker und konnte ungeheuer viel Wein vertragen, so daß er den Ehrentitel Biberius erhielt.

Der Fürst schickte Grumbkow ein Kartell. Grumbkow schützte religiöse Bedenken vor und sagte, die Duelle seien nach göttlichen und menschlichen Gesetzen verboten. Endlich kam es aber doch zum Zusammentreffen, und beide Teile begaben sich vor das Köpenicker Tor. Sobald der Fürst, in weiter Ferne noch, seinen Gegner erblickte, rief er ihm zu, er solle den Degen ziehen.

Wer seine Gunst erlangen wollte, mußte Sturmhaube und Küraß anlegen, alles war Offizier und Soldat, und zwei Männer gewannen alsbald ausschließlich sein Vertrauen, der Generalmajor von Grumbkow und der Fürst Leopold von Anhalt-Dessau. Alle wichtigen Geschäfte gingen durch Grumbkows Hände, und da er des Königs täglicher Gesellschafter war, wuchs sein Einfluß beständig.

Für zwölftausend Taler Tafelgelder, die ihm ausgezahlt wurden, übernahm er die Bewirtung der fremden Prinzen und Gesandten. Während der König und der übrige Hof in der größten Sparsamkeit lebten, führte Grumbkow allein einen glänzenden Haushalt.

Sein Ehrgeiz vermaß sich immer höher, geflissentlich säte er Zwietracht zwischen dem König und der Königin, endlich erschöpfte er die Langmut seines Herrn und fiel in Ungnade. Als der König seinen Tod erfuhr, sagte er: »Nun werden die Leute doch endlich einsehen, daß der Grumbkow nicht alles macht. Hätte er vierzehn Tage länger gelebt, so hätte ich ihn verhaften lassen

Zehn Jahre später kam es wegen des Vorwurfs der englischen Bestechung abermals zu einem Streit und wieder zu einer Herausforderung. Grumbkow lehnte ab. Um sich zu rächen verlangte Grumbkow vom Fürsten das Patengeschenk von fünftausend Talern, das er einst einer seiner Töchter versprochen hatte, wenn sie sich verheiraten würde. Der Fall war da. Es kam zum Wortwechsel und zu Beschimpfungen.

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