Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 25. Juni 2025


Nun, wir erwidern, unsere Ausführungen könnten wohl zeigen, wie ungerechtfertigt es wäre, die Aufklärungen, die wir über den Traum zu geben haben, mit der einen Formel, der Traum sei eine Wunscherfüllung, decken zu wollen. Aber die Behauptung besteht und ist auch für die Träume in der Gradiva leicht zu erweisen.

Vorläufig aber haben wir versucht, uns vor solch tendenziöser Ausdeutung selbst zu bewahren, indem wir die Erzählung fast durchwegs aus den eigenen Worten des Dichter wiedergaben, Text wie Kommentar von ihm selbst besorgen ließen. Wer unsere Reproduktion mit dem Wortlaut der »Gradiva« vergleichen will, wird uns dies zugestehen müssen.

Aber ein Nachkomme von ihm konnte hierher gerathen sein und sich das Haus erbaut haben. Das stimmte mit etwas anderem in seinem Gedächtniss Aufgewachten überein, denn er erinnerte sich seiner Vermuthung oder vielmehr gewissen Ueberzeugung, die Gradiva sei von griechischer Abkunft gewesen.

Es war dem Verfasser, als er sich in den auf 1893 folgenden Jahren in solche Forschungen über die Entstehung der Seelenstörungen vertiefte, wahrlich nicht eingefallen, Bekräftigung seiner Ergebnisse bei Dichtern zu suchen, und darum war seine Überraschung nicht gering, als er an der 1903 veröffentlichten »Gradiva« merkte, daß der Dichter seiner Schöpfung das nämliche zu Grunde lege, was er aus den Quellen ärztlicher Erfahrung als neu zu schöpfen vermeinte. Wie kam der Dichter nur zu dem gleichen Wissen wie der Arzt, oder wenigstens zum Benehmen, als ob er das gleiche wisse?

Zwischen diesem kalten Gestein gab es keinen Athemzug des Lebens mehr; wenn die Gradiva sich in das Haus des Meleager begeben hatte, war sie bereits wieder in nichts zergangen. An die Rückseite des Peristyls stiess noch ein Raum, ein Oecus, der einstmalige Festsaal, ebenfalls an drei Seiten von Säulen, doch gelb bemalten, umgeben, die von weitem im Lichtauffall wie mit Gold belegt schimmerten.

Wenn wir nun annehmen wollen, daß Hanold, der sie bewußt für Geschwister hält, in seinem Unbewußten sogleich ihre wirkliche Beziehung erkannt hat, die sich tags darauf so unzweideutig verrät, so ergibt sich allerdings ein guter Sinn für die Rede der Gradiva im Traume.

Die beiden Wörtchen lagen offenbar der Gradiva als eine Lieblings-Interjection auf der Zunge, und sie hielt danach einen Augenblick inne, ehe sie hinzufügte: »Desshalb meintest du, ich hätte sie an mir getragen. Und hätte das dich etwa wie sagtest du vorhin? dich unglücklich gemacht

Wie er so am Rande des Forums neben dem Jupitertempel stand, sah er plötzlich in geringer Entfernung die Gradiva vor sich; bis dahin hatte ihn kein Gedanke an ihr Hiersein angerührt, jetzt aber ging ihm auf einmal und als natürlich auf, da sie ja eine Pompejanerin sei, lebe sie in ihrer Vaterstadt und, ohne dass er's geahnt habe, gleichzeitig mit ihm.

Dann aber war diese die Geliebte, Verlobte, vielleicht die junge Frau dessen gewesen, mit dem sie zusammen sterben gewollt. Es wandelte Norbert Hanold an, die Spange fortzuschleudern. Sie brannte seine Finger, als ob sie in glühenden Zustand gerathe. Oder richtiger, sie verursachte ihm den Schmerz, wie bei der Vorstellung, dass er seine Hand auf die der Gradiva lege und nur leere Luft antreffe.

»Wie schadeantwortete sie, »denn die Feststellung wäre doch von grosser wissenschaftlicher Bedeutung gewesen, und wenn sie dir gelungen wäre, hättest du vielleicht die weite Reise hierher nicht zu machen gebraucht. Doch von wem sprachst du eben? Wer ist die Gradiva?« »So habe ich mir dein Bild benannt, da ich deinen wirklichen Namen nicht wusste und auch jetzt noch nicht weiss

Wort des Tages

geschäftszeit

Andere suchen