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Sie hätte ihn vielleicht gar nicht verstanden, nach dem altüberkommenen Schema Schwarz oder Weiß geurteilt. Daß modern empfindende Menschen da allerhand Schattierungen und Zwischenstufen einschoben und danach ihr verständnisvolles Urteil einrichteten, hätte sie wohl nicht begriffen. Und danach wäre sie, wie immer, auf den eigenen Kummer gekommen, der ihr ganzes Leben zerstört hatte.

In seiner demütigen Weise sprach Kuster: „Sehr richtig geurteilt, gnädiger Herr! Alle Intelligenz stammt von unserem

Wenn die Beschreibungen nicht übereinstimmen, werden wir uns über die Verschiedenheit in der Auffassung einzelner Züge der Statue nicht verwundern. Ich meine zwar, wir können den Gesichtsausdruck des Moses nicht besser charakterisieren als Thode, der eine »Mischung von Zorn, Schmerz und Verachtung« aus ihm las, »den Zorn in den dräuend zusammengezogenen Augenbrauen, den Schmerz in dem Blick der Augen, die Verachtung in der vorgeschobenen Unterlippe und den herabgezogenen Mundwinkeln«. Aber andere Bewunderer müssen mit anderen Augen gesehen haben. So hatte Dupaty geurteilt: Ce front auguste semble n'être qu'un voile transparent, qui couvre

Von hier aus nimmt Kant den Kampf gegen die Willkür, den Ueberschwang und die Schwärmerei jeder bloßen Gefühlsbestimmung auf, durch den er wie ~Goethe~ geurteilt hat die Moral, die vor ihm schlaff und knechtisch geworden war, wieder in ihrer übersinnlichen Bedeutung aufrichtete und die Epoche von der Weichlichkeit zurückbrachte, in die sie versunken war. »Das ist noch nicht die echte moralische Maxime unseres Verhaltens, die unserem Standpunkte unter vernünftigen Wesen, als Menschen, angemessen ist, wenn wir uns anmaßen, gleichsam als Volontäre, uns mit stolzer Einbildung über den Gedanken von Pflicht hinwegzusetzen und als vom Gebote unabhängig bloß aus eigener Lust das tun zu wollen, wozu für uns kein Gebot nötig wäre.

In einer Angst, größer als er seinem Schwager hatte zeigen wollen, wanderte er durch alle Zimmer, wieder und wieder, als müsse er das Haus durchsuchen. Denn es war ja wahr: auch er hatte nur geurteilt und verdammt. Die Schwester hatte immer mehr an ihm gehangen, als er an ihr. Seitdem sie diesen Winter zusammen getanzt hatten, wußte er, daß ihre Liebe sich nicht verringert hatte.

Wir haben im Obigen über beide Gedichte, die Luise und den Messias, etwas hart geurteilt, weil es uns darauf ankam, ihr poetisches Wertverhältnis zu Hermann und Dorothea deutlich zu betonen. Für sich betrachtet haben beide gewiß manche Schönheiten, die Luise im naiven, die Messiade im sentimental-elegischen Tone; den, der die höchsten Forderungen mitbringt, können sie nicht befriedigen.

Oft warf er die Zündhölzchen, die er mitgenommen hatte, um im Wald ein Feuer anzumachen, mit zitternden Fingern von sich. Aber die Furcht, daß er eines Tages das Entsetzliche doch thun würde, quälte ihn. Hätte Josi mit kühlem Blut geurteilt, so würde er sich gestanden haben, daß die Leute von St. Peter den Groll nicht verdienten, den er auf sie warf.

Mich erfüllte diese Betrachtung einigermaßen mit Scham, und ich erschien mir gegenüber all den Personen, die nun durch meine Vorstellung gingen, als ungefüg und unbehilflich; aber da sie immer so gut und liebreich gegen mich gewesen waren, so schloß ich aus diesem Umstande, daß sie nicht nachteilig über mich geurteilt und daß sie meinen Anteil an dem, was ihnen bereits teuer war, als sicher bevorstehend betrachtet haben.

Wenn sie dabei an die Hauptstadt mit ihren zahlreichen Schulanstalten dachte, so wirkte die stille Hoffnung mit, dort eher ihrem Manne wieder begegnen zu können als im Elternhause, wo jetzt härter über ihn geurteilt wurde als früher, obwohl bekannt war, daß es ihm nun gut gehe.

Die Augen lagen ihnen tief im Kopfe nach der aufregenden Jagd. Der Kommandeur saß am Schreibtische und las die Briefe, die man dem Gastwirt Burdeyko abgenommen hatte. Endlich fuhr er sich mit der Hand über die Stirn. »Herr von Foucar, wenn ich diese Briefe ohne Vorbereitung gelesen hätte und in Ihrer Abwesenheit ich wüßte nicht, wie ich geurteilt hätte!