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Der Großherzog, die Linke in der Hüfte, warf den Kopf zurück, streckte die Rechte aus und bewegte sie, die Handfläche nach oben, mehrmals kurz und ungeduldig in der Luft hin und her. »Ich erwarte eine Erklärung, eine Rechtfertigung, Herr Generalarzt«, sagte er mit vor Gereiztheit schwankender Stimme. »Sie werden die Güte haben, mir Rede zu stehen. Was ist das mit dem Arm des Kindes

Mehrere hatten nicht Zeit gefunden zu frühstücken. Einige suchten Zerstreuung, indem sie das Operationsbesteck und das kugelförmige, in Leder gehüllte Chloroformgefäß, das Generalarzt Eschrich hier für alle Fälle niedergelegt hatte, einem furchtsamen Studium unterzogen.

Er hatte einen nach hinten ausladenden Schädel mit schmalen Schläfen und ein längliches kluges Gesicht. Sehr klein noch hatte er eine schwere Krankheit zu bestehen gehabt, gelegentlich welcher, nach Generalarzt Eschrichs Behauptung, sein Herz vorübergehend »auf die rechte Seite gewandert« war.

Im Knopfloch trug der Großherzog ein Nelkensträußchen. Generalarzt Eschrich war mit tiefer Verbeugung eingetreten. Er hatte sein Operationsgewand abgelegt. Sein gelähmtes Augenlid hing schwerer als sonst über den Augapfel hinab. Er machte einen finsteren und unseligen Eindruck.

Denn bei Albrechts Zartheit, bei des Großherzogs vorgerückten Jahren, bei dem Mangel an Grimmburger Agnaten galt die Person des zweitgeborenen Prinzen sogleich als wichtige Gewähr für die Zukunft der Dynastie ... Der kleine Albrecht nahm an der Feier nicht teil; mit einer Unpäßlichkeit lag er im Bette, die nach Generalarzt Eschrichs Erklärung nervöser Natur war.

»Niemanden ... Ah! Ich erlaube mir, Sie verantwortlich zu machen ... Sie stehen mir ein ... Sie haben die Schwangerschaft überwacht, die Entbindung geleitet. Ich habe auf die Kenntnisse gebaut, die Ihrem Range entsprechen, Herr Generalarzt, ich habe in Ihre Erfahrung Vertrauen gesetzt. Ich bin schwer getäuscht, schwer enttäuscht. Der Erfolg Ihrer Gewissenhaftigkeit besteht darin, daß ein ... krüppelhaftes Kind ins Leben tritt

Aber am Tage der zweiundsiebzig Schüsse war beste Jahreszeit, Spätfrühling, Frühsommer, Junianfang, ein Tag nach Pfingsten. Johann Albrecht, in aller Frühe telegraphisch benachrichtigt, daß gegen Morgen die Geburt begonnen habe, traf um acht mit der unrentablen Lokalbahn auf Station Grimmburg ein, von drei oder vier offiziellen Persönlichkeiten, dem Bürgermeister, dem Amtsrichter, dem Pastor, dem Arzt des Städtchens, mit Segenswünschen empfangen, und begab sich sofort zu Wagen auf die Burg. In der Begleitung des Großherzogs langten der Staatsminister Doktor Baron Knobelsdorff und der Generaladjutant General der Infanterie Graf Schmettern an. Ein wenig später fanden sich noch zwei oder drei Minister, der Hofprediger Oberkirchenratspräsident D. Wislizenus, ein paar Herren mit Hof- und Oberhofchargen und ein noch jugendlicher Adjutant, Hauptmann von Lichterloh, auf dem Stammschloß ein. Obwohl der großherzogliche Leibarzt, Generalarzt Doktor Eschrich, sich bei der Wöchnerin befand, hatte Johann Albrecht die Laune, den jungen Ortsarzt, einen Doktor Sammet, der obendrein jüdischer Abstammung war, aufzufordern, ihn auf die Burg zu begleiten. Der schlichte, arbeitsame und ernste Mann, der alle Hände voll zu tun hatte und sich solche Auszeichnung nicht vermutend gewesen war, stammelte mehrmals: »Ganz gern ... ganz gern

Aber zehn oder fünfzehn Minuten nach ihm machte auch der Großherzog die mißliche Entdeckung das war unvermeidlich und hatte für Generalarzt Eschrich eine kurze, außerordentlich unangenehme Szene zur Folge, für den Grimmburger Doktor Sammet aber eine Unterredung mit dem Großherzog, die ihn sehr in dessen Achtung steigen ließ und ihm in seiner späteren Laufbahn von Nutzen war.