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Aktualisiert: 17. September 2025


Helene hatte als Braut eine reiche künstlerische Ausstattung in das Forsthaus gebracht nun war die ganze schöne Einrichtung verloren. Und alles was Vater und Sohn besessen an geliebten Gegenständen, jedes Andenken an frühere Zeiten, die Spiele, die Gebhards Kinderglück ausgemacht hatten, alles war in die Hände roher Gesellen gefallen und vernichtet worden.

Hatte er doch den Soldaten zu lieb seinen Leo geopfert, so sah er sie alle mit dem Gedanken an: Vielleicht rettet er euch einmal das Leben! Neuntes Kapitel. Wochen waren vergangen. Helene lag auf ihrem Ruhebett, das letzte Briefchen Gebhards in der Hand. Sie hatte sich allmählich daran gewöhnt, manche Stunde so liegend zu verträumen.

Der Soldat ließ die Leine zu Boden gleiten, sofort war der Hund still. "Ein kluges Tier! Und so fein erzogen!" "Mein Sohn versteht das, Gebhards Vater." "Ist Ihr Herr Sohn auch im Feld?" "Im Feld nicht, aber in russischen Händen. Was sie ihm getan haben und ob er noch lebt, das wissen wir nicht." "Oh, ich habe keine Ahnung gehabt, daß Sie so eine Sorge haben," sagte der junge Mann und stand auf.

Die junge Frau konnte nicht länger warten, öffnete das Fenster und rief Gebhards Namen; der blickte auf, löste sich aus der Gruppe, rannte der Haustür zu und oben angekommen umschlang er die Mutter, die strahlend vor Freude vor ihm stand.

Die Mutter stand vor dem Koffer, hatte die Hand ausgestreckt nach den Schulbüchern, die nicht kamen. Sie sah, wie Gebhards Gesicht trübselig wurde. Jetzt schmiegte er sich an sie. "Mutter, kannst du nicht mitkommen zu der Großmutter? Hat sie bloß mich ganz allein eingeladen?" "Nein, aber das Schwesterchen ist noch zu klein für solch eine Winterreise und sie braucht mich doch!"

Sie wollte dorthin, aber wohin würde ihr Mann sich wenden? In diesen Gedanken hatte Gebhards Frage sie unterbrochen. Nun sah er die Mutter aufmerksam an und seinem teilnehmenden Blick fiel auf, wie verändert sie aussah. Sie hatte doch immer so helle Augen gehabt und einen fröhlichen Mund. Nun waren die Augen trübe und der Mund zuckte wie von verhaltenem Schmerz. Gebhard dachte an seinen Vater.

Ihr war jeder Vorwand erwünscht, die Aussprache weiter hinaus zu schieben. Während sie nun an den geöffneten Schrank trat, erhob sich Leo, der sich schon neben Gebhards Bett gelegt hatte, folgte ihr, wurde unruhig, schob seine Nase in den Schrank und fing an, zu winseln. Sie bemerkten alle das wunderliche Gebahren. "Was ist da hinten in dem Schrank, Großmutter," fragte Gebhard. Sie griff hinein.

"Wer etwa kommt und nach mir fragt, soll warten oder später wiederkommen. Gebhard kann bei euch bleiben; komm, Helene, wir gehen in dein Zimmer." Aber Helene griff unwillkürlich nach Gebhards Hand und hielt sie fest. Die Großmutter sah die fast ängstliche Bewegung der jungen Frau. "Du möchtest Gebhard mitnehmen?" fragte sie erstaunt. "O ja, bitte. Wir haben das alles miteinander erlebt."

Helene hatte nichts mitgeteilt von der Botschaft, die sie erhalten hatte. Mündlich wollte sie der Mutter die Nachricht überbringen, wollte ihre und Gebhards Freude miterleben. Da sie nun mit einem früheren Zug, als man sie erwartet hatte, ankam, fand sie die Wohnung fast leer, nur das Mädchen empfing sie.

Die schrak aus ihrer Mittagsruhe auf, als Gebhard ungestüm auf sie zukam und laut schluchzend rief: "Mutter, muß ich den Vater verraten? Muß ich?" Erschreckt zog Helene das ganz erschütterte Kind an sich und wollte ihm tröstend zusprechen, aber durch die offengebliebene Türe war die Tante dem Flüchtling gefolgt und hatte Gebhards Ausruf gehört.

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