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Bohusch konnte die Frantischka nicht vor sechs oder sieben Uhr, wie er es in seinem Briefe bestimmt hatte, erwarten; gleichwohl fragte er seit drei Uhr, warum die Geliebte immer noch nicht käme, war gegen vier im Begriffe, sie abzuholen und unterließ es ungern und zögernd aus Stolz oder sonst aus einem Grunde.

Das war alles lang vorbei und er konnte nun nicht mehr hoffen, jemals etwas anderes, selbst bei der größten Festlichkeit anzuziehen, als diesen schwarzen, schäbigen Rock, es sei denn, daß die Frantischka sich doch noch entschlösse, ihn zu heiraten; zu dieser Feier würde er sich ohne Zögern einen neuen machen lassen, und der müßte dann einen breiten Samtkragen haben.

Dann schlug die Uhr, vorsichtig, als bedauerte sie es thun zu müssen. Aber sie schlug doch fünfmal, und die Mutter ging. »Wohin dennbangte der Bucklige. »Ich muß die Frantischka holenDa fiel dem Bohusch alles wieder ein. Er zögerte und sagte dann fast traurig: »Ja so, du mußt die Frantischka holenDas war der Abschied.

Lauter Kinder liegen dort, und auf den schmalen Blechtafeln steht immer nur irgend ein Vorname, ›der kleine Karel‹ oder ›die kleine Marie‹ und ein Gebet dabei. So ist das dort. Und dort bleiben wir am Sonntag. ›Hier sind wir allein, milatschku,‹ sagt meine Frantischka. ›Ja, sag' ich, Frantischka, hier sind wir allein.‹ Und dabei weiß ich, daß wir bei lauter Toten sind. Macht das was?

Wenn Sie wüßten, wie arm ich bin; am Vormittag da schreib' ich ab in der Redaktion, und am Abend, da bin ich bei der Mutter, sie ist so alt und sieht fast nichts mehr. So ist es jeden Tag. Und am Sonntag, wenn ich meine Frantischka sehe, wissen Sie, wo wir dann bleiben? Auf der Malvasinka. Dort wo die grünen Kreuze stehen, eins wie das andere.

Der Student schien es eilig zu haben. »Sie sind mir also nicht bös, Herr Rezekbat der Bucklige. »Dazu ist doch kein Grundmeinte jener hastig, »und gute Nacht. Ich seh' Sie ja wohl, morgen im Café!« »Ja, morgen, vielleicht obzwar es ist Sonntag, da muß ich mit meiner Frantischka ja gute Nacht

Die Alte nickte, hob die große runde Brille von den Augen und nickte. Sie dachte keinen Augenblick nach: natürlich, sie mußte die Frantischka holen gehen. Und sie vertauschte die Haube mit dem Hut und zog ein gelbes, gutes Shawl um die schiefen Schultern. »Du kannst ja sagen, du gingst gerade vorüber, du ... ach Gott na, du gingst eben gerade vorüber. Nicht? Warum könntest du nicht zufällig dort vorübergehen? Es gehen sicher viele Menschen dort vorüberBohusch lachte abgebrochen. »Na, so sag' dochfuhr er in ungeduldigem Zorne auf, »ist das möglichFrau Bohusch nickte ganz verschüchtert: »Weißt du, ich will erst in die Kirche gehen, nebenan. Ich kann dann sagen, ich war in der Kirche

Die Frantischka hatte nichts geantwortet; aber eigentlich hatte Bohusch das auch gar nicht erwartet. Er war überzeugt davon, daß sie kommen würde und, fast gedemütigt, den neuen Bohusch finden sollte, dessen Freundschaft ihr nun gewiß wie ein großes und unverdientes Geschenk erschien.

Dieses Verhältnis erfuhr nicht die geringste Störung, als der Bucklige die Frantischka seine Geliebte nannte, denn damals war das Gottwerden Aglajas schon so weit vorgeschritten, daß ihre verklärte Gestalt hoch über allen kleinen Trieben und schwülen Träumen stand.