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Als Vroni am nächsten Morgen sich zu Tische setzte, erzählte sie mit strahlendem Gesicht, sie habe so lebhaft von Binia geträumt, wie wenn sie selber bei ihr am Bett gestanden hätte. Mutter Fränzi lächelte, sie weihte die Kinder so stark in das Geheimnis des nächtlichen Besuches ein, als sie für gut fand.

Als sie nach reichlich einer Stunde wieder ins Haus trat, schien jede Spur einer Aufregung aus ihrem Angesicht verschwunden. "Bist du endlich da, Franzi?" sagte Richard, der ihr auf dem Flur entgegenkam, "ich suche dich seit einer Stunde." Franziska drückte ihm leicht die Hand. "Verzeih, daß ich dir's nicht sagte. Mir war der Kopf benommen, ich mußte einen Gang ins Freie machen."

"Komm!" sagte er leise und öffnete die Arme. Es mußte laut genug gewesen sein; denn sie flog an seine Brust, und er preßte sie an sich, als müsse er sie zerstören, um sie sicher zu besitzen. "Franzi! Ich bin krank nach dir; wo soll ich Heilung finden?" "Hier!" sagte sie und gab ihm ihre jungen roten Lippen.

Weh mir, wenn du es müßtest!" Sie schwiegen beide. "Wie alt bist du, Franzi?" begann er wieder. "Du weißt es ja, ich werde achtzehn." "Ja, ja, ich weiß es, achtzehn; ich hin ein Menschenalter dir voraus. Über diesen Abgrund bist du zu mir hinübergeflogen, mußt du immer zu mir hinüber. Es könnte ein Augenblick kommen, wo dir davor schauderte." "Was sprichst du da?" sagte sie.

Er fand dort alles in gewohnter Ordnung; die alte Wieb trat im saubersten Sonntagsanzug ihm entgegen, voll Freude über seine unerwartete schnelle Heimkehr. Aber er sagte ihr, daß der Wagen schon auf morgen wieder bestellt sei, daß er in der großen Stadt zu tun habe und daß Franziska mit ihm reisen werde. Und dieser flüsterte er zu: "Du bist es doch zufrieden, Franzi?

Richard schien kaum dies Treiben zu beachten; nur einmal, als er dem Mädchen auf dem Flur begegnete, da sie eben mit allerlei Nähgerät die Treppe herabgekommen war, hielt er sie an und sagte: "Aber Franzi, was stellst du denn mit unserer guten Alten auf? Sie wird ja eitel wie Bathseba auf ihre alten Tage." Franziska ließ eine Weile ihre Augen in den seinen ruhen.

Der Fürst ging zu ihr, setzte sich neben sie und faßte ihre Hand. Er schwieg. Borsati aber sagte: »Kann Erdmann Promnitz deinen Schmerz lösen, Franzi, warum sollten wir es nicht könnenFürst Siegmund beugte sich ein wenig zu ihr herab und bat, sie möge ihn anschauen.

Da verglasen sich auch die Blicke des Presi, er ächzt und ächzt. Plötzlich brüllt er: »Wer sagt das? Sagt es FränziVor Furcht weiß das Kind nicht mehr, was es sprechen soll, was es spricht. »Fränzi Vroni nein Josi oder nein « Es will weiter reden. Aber der Presi schlägt ein so schauerliches Lachen an, wie wenn etwas in ihm risse. Das Kind schweigt. »Und den willst du heiraten!

Sie hatte indessen eine Schnur von ihrem Halse genommen, woran sie eine kleine golde Kapsel mit den Haaren einer frühverstorbenen Schwester auf der Brust trug, und war eben im Begriff, daneben auch den Schlüssel zu befestigen; aber ihre geschäftigen Hände wurden zurückgehalten. "Nein, nein, Franzi!" sagte er. "Was beginnst du!"

Sie hatte schon die Tür geöffnet; da riß er sie noch einmal an sich. "Gute Nacht, gute Nacht, Franzi!" Dann war sie fort; nur ihre kleinen, leichten Schritte hörte er noch hinter der geschlossenen Tür. Langsam ging er durch das Wohnzimmer.