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Aktualisiert: 18. Juni 2025
Wie der Pastor das Aufgebot vorlas, wurde sie ganz wild, weil die Leute sie ansahen. Endlich war alles aus, und man stürzte nach dem Boot hinunter. Frau Flod konnte nicht mehr warten, sondern zog, sobald sie die Glückwünsche vor der Kirche empfangen, ihre Schuhe aus und trug sie hinunter zum Boot. Dort steckte sie die Füße ins Wasser und schalt Carlsson aus.
Sie schrie auf und wollte unter den Netzen durch, aber die Schwimmer blieben in ihren Haarflechten hängen und die Senker schlugen wie eine Geisel. – Was haben wir denn da in den Flundernetzen gefangen? schrie Rundqvist, der sah, daß das Garn lebendig wurde. Nein, ich glaube, das ist Tante! – Ist’s aus mit ihm? schrie Frau Flod so laut sie konnte. Ist’s aus mit ihm? – Aus wie mit einem toten Hund!
Da niemandem viel daran lag, die Leiche zu heben, und die Sache, streng genommen, keinen persönlich anging, empfand man eine gewisse Erleichterung, daß man sich nicht gefühllos gegen fremden Kummer zu zeigen brauchte. Um indessen dieses klägliche Ende einigermaßen abzurunden, trat Pastor Nordström an Flod heran und fragte, ob er eine Andacht für die Alte halten solle.
– In der Stube essen, Carlsson, versetzte besorgt die Alte, während sie über den Zauntritt stieg, wird wohl kaum gehen. Die Leute lassen sich’s nicht mehr gefallen, daß man anderswo ißt als mit ihnen in der Küche. Der alte Flod hat’s nicht einmal gewagt, und Gustav hat sich’s nie getraut. Und tut man’s, machen sie sofort Spektakel über das Essen; stellen sich auf die Hinterbeine.
Carlsson war nicht der Mann, unangenehme Empfindungen länger, als er wollte, auf sich einwirken zu lassen; sein Körper nahm die Schauer hin, schüttelte sich und ließ sie ablaufen. Seine Stellung als Hofbesitzer hatte er sich durch seine Tüchtigkeit und sein Wissen errungen; und daß Frau Flod ihn zum Manne nahm, war ebenso viel Gewinn für sie als für ihn, meinte er.
Er war auch nach der Insel Hemsö gerufen worden, um für Feld und Vieh zu sorgen; damit wollte sich nämlich niemand mehr befassen, seit der alte Flod aus dem Leben geschieden war und die Witwe allein auf dem Hofe saß. Als Carlsson die Mädchen mit Fragen nach den Verhältnissen auf dem Hofe anzapfte, bekam er Antworten, wie sie die Bewohner des Inselmeers zu geben pflegen. – Ja, das weiß ich nicht!
Das Gespräch hatte einen solchen Reiz erhalten, daß man nicht aufhören konnte, zumal die Erinnerung an entschwundene Freuden der Einen neue Hoffnungen einflößte, während der Andere neugierig wurde auf das, was ihn erwartete. – Ja, den Flod wollen wir nun ruhen lassen, da er tot ist; aber seid Ihr bange, Carlsson, so könnt Ihr ja die Probe machen, ehe Ihr Euch entscheidet.
Carlsson war kein Held in diesen Tagen, aber er schmiedete heimlich sein Eisen; und als das Fischen zu Ende war, setzte er sich mit Norman und Lotte ins Boot, um nach der Stadt zu fahren. Als Frau Flod an die Landungsbrücke hinunter kam, um die aus der Stadt Heimkehrenden zu empfangen, war Carlsson so freundlich und bescheiden, daß die Alte sofort merkte, es war etwas dazwischen gekommen.
Flod aber antwortete nur, indem er mit der Hand Abschied winkte und nach Süden zeigte, wo die Pfarre lag. Eine lange Weile wanderten Carlsson und Flod still dahin; Gustav voran mit dem Eispickel, um zu prüfen, ob das Eis hielt; Carlsson hinterdrein, den Rockkragen in die Höhe geschlagen.
– Worauf soll man denn sitzen? jammerte Frau Flod. – Nimm die Röcke hoch und setz dich auf den Hintern, antwortete Carlsson, der sich jetzt, nachdem er aufgeboten war, sehr viel mehr zu Hause fühlte. – Was sagst du? zischte die Alte. – Ja, das sage ich: setz dich ins Boot, damit wir fortkommen!
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