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Höre endlich auf, dich selbst zu verwirren! Es ist nicht daran zu denken, daß du dazu kommst, was du dir für spätere Zeiten deines Lebens aufbehalten hattest, dies und jenes zu treiben und zu lesen und wieder hervorzusuchen. Darum gib solche törichte Pläne auf, und wenn du dich selber lieb hast, schaffe dir noch vermagst du´s eiligst die Hilfe, deren du bedarfst!

Bewahre sie dir, laß dich nicht aufbringen, leide den, der dich nicht leiden kann, und gehe ruhig deines Weges. Welch ein Mangel an Bildung, wenn du den Menschen verbieten willst, nach dem zu streben, was ihnen gut und nützlich scheint! Und doch tust du´s gewissermaßen immer, wenn du darüber Klage führst, daß sie unrecht handeln.

Fange nur an, um solche Dinge zu bitten, dann wirst du ja sehen! Einer bittet, er möchte frei werden von einer Last? du bitte, wie du´s nicht nötig haben möchtest, davon befreit zu werden. Jener, daß ihm sein Kind erhalten werden möge? du, daß du nicht fürchten mögest, es zu verlieren usf. Mit einem Wort, gib allen deinen Gebeten eine solche Richtung, und sieh, was geschehen wird.

Seine Meinung zu ändern, und dem, der sie berichtigt, Gehör zu schenken, ist nichts, was unsere Selbständigkeit aufhebt. Es ist ja doch auch dann dein Trieb und Urteil, dein Sinn, aus welchem deine Tätigkeit hervorgeht. Lag´s an dir, warum hast du´s getan? War ein anderer schuld, wem willst du Vorwürfe machen? Den Atomen oder den Göttern? Beides ist Unsinn. Du hast niemand Vorwürfe zu machen.

Ebenso wenn es dir leid ist, das nicht getan zu haben, was dir als das einzig Richtige erscheint, warum tust du es nicht lieber noch, sondern gibst dich dem Schmerz darüber hin? Du vermagst es nicht, ein Hindernis, stärker als daß du´s beseitigen könntest, hält dich ab? Nun so wehre der Traurigkeit nur um so mehr: der Grund, warum du´s unterließest, liegt ja dann nicht in dir!

Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, als an das, was du hast. Und wenn dir bewußt wird, was von diesem das Allerbeste sei, mußt du dir klarmachen, wie du´s gewinnen könntest, im Fall du es nicht besäßest. Je zufriedener dich aber sein Besitz macht, um so mehr mußt du dich hüten, ihn mit einem solchen Wohlgefallen zu betrachten, daß dich sein Verlust beunruhigen könnte.

Wolltest du fortfahren und fragen: aber wozu in aller Welt ist solches Zeug? so würde dich der Naturforscher gründlich auslachen, ebenso wie dich der Tischler und der Schuster auslachen würde, wenn du´s ihnen zum Vorwurf machtest, daß in ihren Werkstätten Späne und Überbleibsel aller Art herumliegen.

Wenn jemand dich fragte, wie der Name Antonin geschrieben wird, würdest du da nicht jeden Buchstaben deutlich und mit gehaltener Stimme angeben? Warum machst du´s nicht auch so, wenn jemand mit dir zankt? Warum zankst du wieder und bringst deine Worte nicht ruhig und gemessen vor? Auf die Gemessenheit kommt´s an bei jeder Pflichterfüllung.

Er will nichts, als auf dem Pfad des Gesetzes seinen Zweck zu verfolgen und also der Gottheit nachzustreben, die gleichfalls geraden Wegs auf ihr Ziel zugeht. Was für ein Bedenken hält dich ab, vor allem zu sehen, was der Augenblick zu tun gebietet? Freilich mußt du´s völlig erwogen haben, ehe du getrost und unbeirrt daran gehen kannst.