Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 4. Mai 2025
Hoch über mir sang der Milan seinen hellen Jagdruf im Blauen, nach Beute ausspähend, wie von Gold übergossen schwebte er klein und selig in der kühlen Morgenhöhe, über dem wilden, grünen Meer des Dschungels.
Solcherlei Gedanken waren es, die mich mit Ruhlosigkeit erfüllten und dahintrieben, als gelte es, das Herz des alten Reichs im Rauschen der Ströme und Bäume des Landes zu finden, im Himmelsblau über den Wildnissen des Dschungels, im Gebaren seiner Geschöpfe, seien es nun Menschen, Tiere oder Pflanzen, und in der strahlenden oder gärenden Flut des Sonnenlichts über dem jahrtausendalten Wandel und der geduldigen Wiederkehr, die alle miteinander in innigstem Verein das Brahman geboren zu haben schienen, als höchsten Anspruch und endliche Erfüllung.
Dieser Titel war mir gewiß nicht aufrichtigen Herzens zugelegt, denn der englische Kollektor ist der höchste Regierungsbeamte des Bezirks und würde sicherlich nicht in meinem Aufzug durch die vergessene Wildnis des Dschungels von Kanara reisen. Ich wußte dies wohl, und nicht nur der lauernde Blick des Königs unterrichtete mich über die Tücke dieses Angriffs.
Der Anblick dieser großen ruhenden Katze in der Sonne, hoch in der Felsenfreiheit, über dem unruhig gärenden Bett der vielerlei kleinen Geschöpfe und Pflanzen des Dschungels, trug meinen Geist über die Geschicke der Zeiten fort, zurück bis an jenen ältesten Stein der Menschheitserinnerung.
Düster, lieblich und glühend strichen diese seltsamsten Tage meines Lebens dahin. Wir blieben oft tagelang am gleichen Platze, ich vergaß mein Ziel und die Zeit. Die grünen Sumpfaugen des Dschungels und das Silberwehen der Steppennächte bannten mich, das tiefe Atmen bei geschlossenen Augen ersetzte die Gedanken, das Licht wurde zu einer unermüdlichen Gewißheit der Lebensfreude und die Nacht zum gestaltlosen Traum. Das gewaltige, stille und geduldige Leben der Pflanzen, die die ganze Erde für sich beanspruchten, raubte meinem Gemüt langsam das Bewußtsein seiner eigenen Rechte, gewiegt von Staunen und erfüllt von fremdem Daseinswillen trieb mein Geist wie schlafend dahin, und doch überwach und tief innerlich durchglüht von einem heiligen Daseinsglauben. Ich ahnte das grünlich-morastige Gift des Waldes, dessen Königin und Göttin mir in ihrer ganzen Macht erschienen war, ich sah den Fiebergeist im feuchten Dämmern schleichen, aber mein Widerstand war zu einer vagen Hoffnung auf mein Glück herabgesunken. Diese gärende, brodelnde Sumpffruchtbarkeit würde auch meinen Leib aufnehmen und neu erblühen lassen, wenn sie ihn in ihr Bereich saugte. Der Wald war mächtiger als die Menschen.
»Warum lachst du?« schrie ich. »Wer hat dir erlaubt, zu lachen?« »Das muß man«, sagte Panja. Da sah auch ich es ein und lachte mit ihm zusammen. Die grüne Wildnis des Dschungels unter mir dampfte in der Frühsonne und blieb oft bis Mittag verhüllt, ich begriff nun zuweilen schwer, wie ich es dort unten so lange Zeit ertragen hatte, jetzt, da die Klarheit der Bergluft kühl um meine Stirn wehte.
Mir war bisweilen, als habe mein Gehirn sich um vieles verkleinert und als mache es eigenartige Drehungen und Schwankungen in seiner Schale, wie ein schwimmender Ball in einem Wasserglas. Dabei verfiel ich auf alle möglichen Heilmittel, nur nicht auf das einzige, das mir hätte helfen können: auf die Flucht aus den Niederungen des Dschungels.
Dann blieben wir oft tagelang am Rand der Steppe oder mitten in der Dschungelwildnis liegen, ließen die Sonne kommen und gehen, rauchten, schliefen und jagten. Ich hatte die genaue Orientierung auf der Karte verloren, aber es war nicht wichtig, da ich die Breite des Dschungels kannte und der Richtung durch die Sonne und den Kompaß gewiß war.
Der Tiger war berufen, in diesen Bereichen zu herrschen, ihn vergifteten die Dünste des Dschungels nicht, der Brand der Tropensonne wurde seinem zähen Leib mit den eisernen Strängen der Sehnen zur Wohltat, er durchschwamm die reißenden Ströme zu seiner Erfrischung, wie im Spiel, und durchschweifte die Steppe tagelang, ohne Gefährdung und ohne Bedrängnisse.
Wort des Tages
Andere suchen