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Aktualisiert: 8. Juli 2025


Die begeisterte Imagination dieses sonderbaren Mannes, welche vermöge der natürlichen Ansteckungs-Kraft des Enthusiasmus sich auch seinen Zuhörern mitteilte, würkte so mächtig auf die Seele des Dionys, daß er ihn nie genug hören konnte; ganze Stunden wurden ihm kürzer, wenn Plato sprach, als ehemals in den Armen der kunsterfahrensten Buhlerin.

Seine Meinung ging dahin, daß Dionys nicht nötig habe, sich der obersten Gewalt zu begeben, indem es nur von ihm abhange, durch die vollkommene Beobachtung aller Pflichten eines weisen und tugendhaften Regenten die Tyrannie in eine rechtmäßige Monarchie zu verwandeln; welcher die Völker sich desto williger unterwerfen würden, da sie durch ein natürliches Gefühl ihres Unvermögens sich selbst zu regieren, geneigt gemacht würden, sich regieren zu lassen; ja denjenigen als eine gegenwärtige Gottheit zu verehren, welcher sie schütze, und für ihre Glückseligkeit arbeite.

Genug daß Dionys mit den Silenen, Nymphen, Faunen und Satyren, seinen Gehülfen, die Tibere und Neronen der spätern Zeiten in die Unmöglichkeit setzte, etwas mehr als bloße Kopisten von ihm zu sein.

Ohne daß sich die überredungs-Kunst des göttlichen Plato, oder die Kontagion der Philosophischen Schwärmerei darein mischte, teilte sich die plötzliche Wissens-Begierde des Dionys, so bald man sah, daß es Ernst war, eben so plötzlich allen seinen Höflingen mit.

Dionys hatte nicht so bald erfahren, daß die Tugend der Dame nur ein Popanz sei, so eilte er was er konnte, Gebrauch von dieser Entdeckung zu machen, und setzte sie durch ein Betragen in Erstaunen, welches mit seinem vorigen, und noch mehr mit der Majestät ihres Charakters, einen höchst beleidigenden Kontrast machte.

Man wird, dachte er, dem Agathon die Wahl lassen, für welche er sich erklären will; spricht er für die Republik, und spricht er gut, wie er um seines Ruhms willen genötiget ist, so wird er dem Prinzen mißfallen; wirft er sich zum Lobredner der Monarchie auf, so wird er sich dem Volke verhaßt machen, und Dionys wird den Mut nicht haben, die Staats-Verwaltung einem Ausländer anzuvertrauen, der bei seinem ersten Auftritt auf dem Schauplatz, einen so schlimmen Eindruck auf die Gemüter der Syracusaner gemacht hat.

Bis zu seinem Tode hatte Dionys von Syrakus seine Herrschaft straff und fest gehalten; unter seinem gleichnamigen Sohne unternahm die Philosophie, Dion, Kallippos, Platon selbst, an dem Hofe des Tyrannen ihre Ideale zu verwirklichen, bis der junge Herr der Dinge überdrüssig wurde und die andere Seite seiner verbildeten Geistesarmut hervorzukehren begann.

Plato spielte bei dieser unerwarteten Katastrophe eine sehr demütigende Rolle. Dionys affektierte zwar noch immer, ein großer Bewunderer seiner Wissenschaft und Beredsamkeit zu sein; aber sein Einfluß hatte so gänzlich aufgehört, daß ihm nicht einmal erlaubt war, die Unschuld seines Freundes zu verteidigen.

Dionys schien sich diesen Vorschlag gefallen zu lassen. Er bat sie, ihre Gedanken über diese wichtige Sache in einen vollständigen Plan zu bringen, und versprach, so bald als sie selbsten darüber, was man tun sollte, einig sein würden, zur Ausführung eines Werkes zu schreiten, welches ihm, seinem Vorgeben nach, sehr am Herzen lag.

Endlich bat er sich noch aus, daß Dionys niemals einige heimliche Eingebungen oder Anklagen gegen ihn annehmen möchte, ohne ihm solche offenherzig zu entdecken, und seine Verantwortung anzuhören. Dionys bedachte sich um so weniger, alle diese Bedingungen zu unterschreiben, da er entschlossen war ihn zu haben, wenn es auch die Hälfte seines Reichs kosten sollte.

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