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Aktualisiert: 1. Mai 2025


Falke, welcher von den holländischen Heringsfängern etwas von ihrer Sprache gelernt hatte, nannte ihm den Namen der Insel und fragte, wer er denn sei und was ihn hierhergebracht. "Ich komme, um nach der Carmilhan zu sehen." "Der Carmilhan? Um Gottes willen! Was ist das?" rief der begierige Fischer.

"Solange ich Hände habe, sollst du nicht verhungern. Ich will vom Morgen bis in die Nacht für dich arbeiten. Nur bring' ich nicht um deiner Seele Seligkeit und laß mir das arme Tier leben!" "Dann nimm die Axt und spalte mir den Kopf", schrie Falke mit verzweifeltem Tone, "ich gehe nicht von diesem Fleck, bis ich habe, was ich verlange. Kannst du die Schätze der Carmilhan für mich heben?

"Ich gebe keine Antwort auf Fragen, die man mir auf diese Weise tut", erwiderte das Männchen mit sichtbarer Angst. "Nun", schrie Falke, "was ist die Carmilhan?" "Die Carmilhan ist jetzt nichts, aber einst war sie ein schönes Schiff, mit mehr Gold beladen, als je ein anderes Fahrzeug getragen." "Wo ging es zugrunde und wann?"

Der große Mann rauchte drei Züge, feierlicher als je, gab dann die Pfeife seinem Diener und antwortete mit schreckhafter Kälte: "Ich bin Aldret Franz Van der Swelder, Befehlshaber des Schiffes Carmilhan von Amsterdam, welches auf dem Heimwege von Batavia mit Mann und Maus an dieser Felsenküste zugrunde ging; dies sind meine Offiziere, dies meine Passagiere und jenes meine braven Seeleute, welche alle mit mir ertranken.

"Was du tun mußt, erfordert Mut; du mußt dich gerade vor Mitternacht in die wildeste und einsamste Gegend auf der Insel begeben, begleitet von einer Kuh, die du dort schlachten und dich von jemand in ihre frische Haut wickeln lassen mußt. Dein Begleiter muß dich dann niederlegen und allein lassen, und ehe es ein Uhr schlägt, weißt du, wo die Schätze der Carmilhan liegen."

Aber gerade, als die Wolken sich über dem Monde zusammenziehen wollten, erschien eine runde schwarze Masse auf der Oberfläche, und es erklang das ihn verfolgende Wort Carmilhan! Hastig wollte er nach ihr greifen, aber ebenso schnell, als er den Arm danach ausstreckte, verschwand sie in der Dunkelheit der Nacht, und der eben losbrechende Sturm zwang ihn, unter den nahen Felsen Zuflucht zu suchen.

Er ließ alles um sich her verfallen und wanderte Tag und Nacht gedankenlos vor sich starrend umher, von allen seinen vorigen Bekannten bedauert und gemieden. Ein Fischer will Wilm Falke in einer stürmischen Nacht mitten unter der Mannschaft der Carmilhan am Ufer erkannt haben, und in derselben Nacht verschwand auch Kaspar Strumpf.

Dabei verfolgte ihn das teuflische Geflüster des Wortes Carmilhan noch immer in seinem Schlummer. Kurz, Not, getäuschte Erwartung und Geiz trieben ihn zuletzt zu einer Art von Wahnsinn, so daß er wirklich beschloß, das zu tun, was ihm das Männchen angeraten, obgleich er nach der alten Sage wohl wußte, daß er sich damit den Mächten der Finsternis übergab.

Warum hast du uns aus unseren tiefen Wohnungen im Meere hervorgerufen? Warum störtest du unsere Ruhe?" "Ich möchte wissen, wo die Schätze der Carmilhan liegen." "Am Boden des Meeres." "Wo?" "In der Höhle von Steenfoll." "Wie soll ich sie bekommen?" "Eine Gans taucht in den Schlund nach einem Hering; sind die Schätze der Camaan nicht ebensoviel wert?" "Wieviel davon werd' ich bekommen?"

"Großer Gott!" schrie er, "das ist das Wort, das mich in meinem Schlafe verfolgt! Was, um Himmels willen, mag es bedeuten?" "Carmilhan!" seufzte es noch einmal aus der Höhle herauf, als er schon mit einem Fuß die Spalte verlassen hatte, und er floh wie ein gescheuchtes Reh seiner Hütte zu.

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