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Die Kunst, sich die Mittel zur Glückseligkeit zu verschaffen, ist also schon gefunden, mein lieber Callias, sobald wir die Kunst gefunden haben, einen genugsamen Vorrat von diesem Steine der Weisen zu bekommen, der uns die ganze Natur unterwirft, der Millionen von unsers Gleichen zu freiwilligen Sklaven unsrer üppigkeit macht, und der uns in jedem schlauen Kopf einen dienstwilligen Mercur, und durch den unwiderstehlichen Glanz eines goldnen Regens, in jeder Schönen eine Danae finden läßt.

Ich lese in deinen Augen Callias, was du gegen diese Künste einzuwenden hast, die sich so übel mit den Vorurteilen vertragen, die du gewohnt bist für Grundsätze zu halten.

Danae sollte zu frieden sein, sagte er in scherzhaftem Ton, den liebenswürdigen Callias für sich allein zu behalten, wenn sie gegenwärtig sei; aber ihn auch in ihrer Abwesenheit der Welt zu entziehen, das sei zuviel, und müsse endlich die Folge haben, die Schönen zu Smyrna in eine allgemeine Zusammenverschwörung gegen sie zu ziehen.

Allein er schmeichelte sich zuviel, wenn er hoffte, Callias werde, in dem ekstatischen Zustande, worin er zu sein schien, ihn zum Vertrauten seiner Empfindungen machen. Das Vorurteil, welches dieser wider ihn gefaßt hatte, verschloß ihm den Mund, so gern er auch dem Strome seiner Begeisterung den Lauf gelassen hätte.

"Dachte ich nicht, Callias", sagte er leise zu ihm, indem er ihn auf die Schultern klopfte, "daß ein Monat unter den Augen der schönen Danae dich von den Vorurteilen heilen würde, womit du gegen Grundsätze eingenommen warest, die du bereits so meisterhaft auszuüben gelernt hast."

Der Streit zwischen Liebe und Ehre erfordert mehr Genie um nachgeahmt zu werden, und ist für den Zuschauer rührender, als die Gleichgültigkeit, die ihr Callias geben will. Und zudem, wo ist die junge Nymphe, die gegen die Liebe eines so schönen Gottes wie Apollo ist, gleichgültig sein könnte?" "Ich bin deiner Meinung", sagte Hippias.

"Du bist traurig, Callias", fuhr sie fort; "ein geheimer Kummer bricht aus allen deinen Zügen hervor Du begreifst nicht, nein, du begreifst nicht, was ich leide, dich traurig zu sehen, ohne die Ursache davon zu wissen.

Allein der weise Hippias erwiderte diesen Eifer mit einem Lächeln, welches dem Momus selbst Ehre gemacht hätte, und sagte ohne seine Stimme zu verändern: "Nunmehr glaube ich dich zu kennen, Callias, und du wirst von meinen Verführungen weiter nichts zu besorgen haben. Die gesunde Vernunft ist nicht für so warme Köpfe gemacht, wie der deinige.

Wenn ich dich anders recht kenne, Callias, so hat dich die Natur mit den Fähigkeiten es zu sein so reichlich begabt, als mit den Vorzügen, deren kluger Gebrauch uns die Gunstbezeugungen des Glücks zu verschaffen pflegt.

Mit diesen Worten verließ er unsern Jüngling, und ersparte sich dadurch die Demütigung zu sehen, wie wenig der neue Callias durch die Hoffnungen gerührt schien, wozu ihn diese Erklärung berechtigte.