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Aktualisiert: 28. Mai 2025
Nachdem sie dann kaum ein paar Minuten geschwiegen hatten, war Anna Brogren ihrer Sache sicher. Sie behauptete, das Mädchen jetzt ganz deutlich schlafen zu hören. »Und das ist gut,« fuhr sie fort, »denn ich reise nicht eher von Lövdala weg, bis ich erfahren habe, wie hier alles steht und geht, und sollte ich auch die ganze Nacht wach bleiben müssen.«
Hier machte die Pfarrerstochter eine Pause, wie um zu hören, was die Pflegeschwester über die Geschichte denke. »Eigentlich sollte man nur herzlich darüber lachen,« sagte Anna Brogren, »aber ich kann es doch nicht, es wird mir im Gegenteil angst und bang dabei. Erzähle nur rasch weiter, damit ich erfahre, wie schlimm es dir nein, ich meine, wie es Schneewittchen ergangen ist.«
Und als Schneewittchen dann erwachte, dachte sie, das sei ganz wahr, und nun war es ihr, als sei sie nicht mehr so ganz allein in ihrem Kampf gegen die Stiefmutter.« »Und du kannst dich darauf verlassen, sobald ich Schneewittchen wieder besuche, werde ich dem großen Bock ein paar Brotlaibe mitbringen!« sagte Anna Brogren, als die Pfarrerstochter eine Pause machte.
»Und niemals dachte Schneewittchen weniger daran, daß ihr ein so großes Unglück widerfahren könnte, als an einem schönen Sommermorgen im vorigen Jahre, wo sie mit ihrem Herrn Vater zu den Mähern hinausging.« »War das im vorigen Sommer?« fiel Anna Brogren rasch ein. »Ich glaubte, Schneewittchen habe vor tausend Jahren gelebt.«
»Sie schläft nicht, dessen bin ich ganz sicher«, sagte Mamsell Maja Lisa. »Aber wir können es auf andere Weise machen. Während wir warten, erzähle ich dir ein Märchen. Du wirst dich wohl noch an viele von den Märchen erinnern, die ich dir in früheren Zeiten erzählt habe.« »Ich fürchte nur, daß sie dann erst recht wach wird«, erwiderte Anna Brogren; »aber mach' es nur, wie du willst.
Nicht einmal im Schlaf wäre ihr ein so unsinniger Gedanke gekommen.« »Und überdies hätte auch niemand anders geglaubt, daß es je so ginge«, versicherte Anna Brogren mit derselben ernsten Stimme wie zuvor.
Diese Schmach hätte sie nicht ertragen können, daß sie dem Mann, der ihr so gutherzig zu Hilfe gekommen war, das Seine nicht wiedergegeben hätte. Wenn sie doch nur zu Anna Brogren hätte reisen können! Aber daran war ja gar nicht zu denken. Nie und nimmer würde die Stiefmutter sie zu jemand reisen lassen, der sie liebhatte. Aber an wen sonst konnte sie sich denn wenden?
»Jetzt schläft sie ganz bestimmt«, sagte die Pröpstin, indem sie wieder das Licht ergriff und damit abermals an Noras Bett trat. »Nein, das tut sie nicht«, versetzte die Pfarrerstochter. »Wie kannst du dir einbilden, sie habe einschlafen können, während wir immerfort geschwatzt haben?« »Es wäre vielleicht am besten, wir verhielten uns eine Weile ganz still«, schlug Anna Brogren vor.
Und die Kleine hätte auch geweint, wenn sie nicht so große Angst gehabt hätte, die andern würden es hören. In der nächsten Nacht erging es der Kleinen kein bißchen anders als in der vorigen. Anna Brogren war nicht abgereist, wie es ihre Absicht gewesen war, sondern hatte ihre Heimreise verschoben.
Und so ging er vom Fenster weg und ließ Schneewittchen am Webstuhl sitzen. Das aber hatte sie nie und nimmer erwartet! Ach, es war ihr, als müßte ihr das Herz aufhören zu schlagen! Nun hatte sie ihren Vater verloren, das fühlte sie deutlich.« Hier wurde die Stimme der Pfarrerstochter von Tränen erstickt, und sie verstummte. Auch Anna Brogren sagte nichts mehr, aber sie weinte ganz vernehmlich.
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