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Aktualisiert: 14. Mai 2025
Du erwartest doch wohl nicht, daß deine Frau mit mehr Pomp und Feierlichkeit sterben soll als deine Mutter und deine Großmutter?« Wäre Brindaban nicht von Kummer überwältigt und zum Denken ganz unfähig gewesen, so hätten ihm diese Worte wirklich einigen Trost geben können.
Aber als der Doktor eine teure Medizin für die Kranke verordnete, nahm Dschagannath dies als einen offenbaren Beweis seiner Unfähigkeit und wies ihm ohne weiteres die Tür. Zuerst flehte Brindaban seinen Vater an, die Behandlung doch nicht abzubrechen, dann wurde er heftig und machte ihm Vorwürfe, aber es half alles nichts.
Doch wenn sein Kummer, als Brindaban den Kleinen mit sich nahm, auch aufrichtig war, so mischte sich doch die Berechnung hinein, wieviel er monatlich durch die Abwesenheit der beiden sparen würde, wieviel das in einem Jahr ausmachte und welches Kapital dazu gehören würde, um die gleiche Summe an Zinsen einzubringen.
Auch dem Alten wurde die Trennung von Brindaban nicht schwer. Zunächst einmal wurden die Haushaltsausgaben durch seine Abwesenheit geringer. Und dann wurde der Vater auch von einer großen Angst befreit, die ihn immer verfolgt hatte: von der Angst, sein Sohn und Erbe könne ihn eines Tages vergiften. Wenn er sein kärgliches Mahl aß, hatte er den Gedanken an Gift nie loswerden können.
Der Vater war sogleich einverstanden und tat feierlich den Wunsch: Sollte er in Zukunft seinem Sohne je einen einzigen Heller geben, so möchten die Götter ihm diese Tat anrechnen, als ob er das heilige Blut von Kühen vergossen hätte. Brindaban wünschte gleicherweise: Sollte er je etwas von seinem Vater annehmen, so möchte ihm diese Tat wie ein Muttermord angerechnet werden.
»Vater,« sagte Brindaban, »ich höre, daß mein Junge sich in deinem Hause verbirgt. Ich muß ihn wiederhaben.« Mit weitaufgerissenen Augen und verzerrtem Mund beugte der Alte sich vor und rief: »Dein Junge?« »Ja, mein Gokul. Er heißt jetzt Nitai Pal, und ich selbst nenne mich Damodar Pal.
Brindaban Kundu kam wütend zu seinem Vater und sagte: »Ich gehe jetzt auf der Stelle fort.« »Du elendes, undankbares Geschöpf!« rief der Vater, Dschagannath Kundu, verächtlich. »Wenn du mir alles bezahlt hast, was ich für deine Nahrung und Kleidung ausgegeben habe, dann ist es Zeit, so großartig zu tun.«
Zum Schluß schleppte er mit großer Mühe die Krüge, einen nach dem andern, vor den Knaben hin und ließ ihn das folgende Gelübde nachsprechen: »Ich verspreche feierlich, daß ich diesen ganzen Schatz Gokul Tschandra Kundu, dem Sohn Brindaban Kundus, dem Enkel Dschagannath Kundus, übergeben werde, oder dem Sohn oder Enkel oder Urenkel des genannten Gokul Tschandra Kundu oder irgendeinem seiner Nachkommen oder rechtmäßigen Erben.«
Als er wieder zur Besinnung kam, zog er seinen Sohn nach dem verlassenen Tempel. Als sie beide drinnen waren, sagte er: »Hörst du irgend etwas klagen?« »Nein«, sagte Brindaban. »Höre einmal scharf hin! Hörst du nicht jemanden >Vater< rufen?« »Nein.« Dies schien ihn sehr zu erleichtern.
Nach dem Tode seiner Schwiegertochter hatte diese Angst sich etwas gemindert, und jetzt, da der Sohn fort war, verschwand sie ganz. Aber es gab eine weiche Stelle im Herzen des alten Mannes. Brindaban hatte einen vierjährigen Sohn, Gokul Tschandra, mit sich genommen.
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