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Aktualisiert: 21. Juni 2025
Brunhilde war glücklich, als sie Siegfried sah; sie eilte ihm entgegen und rief: Willkommen, Siegfried, in meinem Land; ich möchte wohl hören, warum du kommst. Besten Dank für diesen Gruß, sprach Siegfried; doch, ihr solltet Gunther grüßen; er ist König am Rhein und er ist mein Herr. Er dein Herr? sprach Brunhilde; und was will er von mir?
Und als des Abends Brunhilde ganz allein war mit Gunther, kam er in große Not: sie nahm ihren Gürtel, band Gunthers Hände und Füße, trug ihn zu einem Nagel und hängte ihn an die Wand im Zimmer. Sein Bitten half nichts, er mußte hängen bleiben bis an den lichten Morgen. Da hatte sie Mitleid mit ihm und band ihn wieder los. Gunther kam zu Siegfried und klagte sein Leid.
Nie zuvor hatte man in Worms Feste gesehen, wie sie nun gefeiert wurden. Von allen Teilen des Burgunder-Landes kamen die Ritter gezogen. Zehn Tage lang ertönte in der Stadt der festliche Klang der Glocken und dazwischen in den Kampf-Spielen das Schlagen der Schwerter, das Stoßen der Lanzen. Selbst die Königin Brunhilde schien ihren Kummer zu vergessen im Geräusch und in der Freude des Festes.
Doch Brunhilde schien nicht glücklich zu sein! Warum biß sie die Lippen zusammen? Warum blickten die Augen bald trübe, bald zornig? Ihr gegenüber saß Siegfried und neben ihm Krimhilde, die liebliche Krimhilde! Und Thränen der Eifersucht, der bitteren, wilden Eifersucht stürzten aus Brunhildens Augen. Warum weinst du? sprach Gunther zärtlich und besorgt.
Brunhilde ist die Herrin dieses Landes, erwiderte Siegfried, und diese Burg vor uns ist Brunhildens Wohnsitz, die Isenburg. Sie landeten und bestiegen die Pferde. Siegfried hielt Gunthers Steig-Bügel, damit Brunhilde glauben sollte, Siegfried sei Gunthers Vasall. So hatten sie es verabredet, als sie noch im Schiffe waren.
Du überhebst dich! schrie Brunhilde. Erweist man dir so große Ehren wie mir? Nein; weil ich bescheidener bin, als du, sprach jetzt Krimhilde. Aber du sollst heute noch sehen, daß ich vor dir in die Kirche gehen kann. Und sie stand auf, ging zu ihren Mädchen und befahl ihnen, ihr die schönsten und reichsten Kleider anzulegen. Dann ging sie mit ihnen zur Kirche.
An Gunthers Hand stieg Brunhilde aus dem Schiffe, und ihnen folgten viele Frauen und tapfere Ritter. Krimhilde eilte auf Brunhilde zu und hieß sie willkommen mit Kuß und Umarmung. Da sprach wohl mancher Ritter: Nie habe ich zwei Frauen von solcher Schönheit zusammen gesehen. Doch die Kenner sagten: Krimhilde ist die schönere. Bald darauf bewegte sich der Zug jubelnd zum Palaste des Königs.
Gunther ging zu Brunhilde und sprach: Wie einst meine Schwester dich empfing, als du in dieses Land kamst, so will ich, daß du nun Krimhilde empfängst. Das thue ich gerne, erwiderte sie. Sie kommen morgen, sprach Gunther, geh' und bereite dich nun. Brunhilde kam den Gästen entgegen in großer Pracht. Die Königinnen küßten einander.
Brunhilde staunte über solche Kraft und war bitter, denn sie war besiegt zum ersten Mal, besiegt von Gunther, so glaubte sie nämlich. Ja, wenn es Siegfried gewesen wäre, dachte sie, wie froh wäre ich dann! Wie gerne hätte sie ihm den Sieg gegönnt. Aber da sie nun Gunther folgen sollte, sagte sie: Nein, ich kann noch nicht, ich muß erst meine Freunde sehen.
Jetzt wickelte Brunhilde den
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