United States or Tonga ? Vote for the TOP Country of the Week !


Beim Beginn der Ernte, dem lali parei, ergötzte man sich am Mahakam mit bestimmten Spielen, die früher in allerhand Arten von Scheingefechten bestanden haben müssen. Jetzt sah ich nur noch die Kinder kleine Kämpfe in Parteien abhalten; sie beschossen einander dabei mit Lehmpfropfen aus kleinen Blasrohren oder bespritzten ihre Gegner mit Wasser aus niedlichen Spritzen (Taf. 15, Fig. j). Diese bestehen aus zwei Teilen, einem Bambusinternodium, an dessen einem Ende sich der mit einer zentralen

Der Einfluss des Kultus, der das ganze Leben der dajakischen Stämme beherrscht, lässt sich auch in ihren Spielen nachweisen. Dies gilt hauptsächlich für die von allen Erwachsenen gemeinsam, meist zu bestimmten Gelegenheiten vorgenommenen Vergnügungen, weniger für die mehr individuellen, an keinen Termin gebundenen. Erstere finden nur sehr selten zu gewöhnlichen Zeiten statt, auch erlangen sie ihre volle Bedeutung eigentlich nur gelegentlich der Ackerbaufeste, die einen streng religiösen Charakter tragen. Aber auch dann unterhält man sich nicht nach Belieben, sondern zu bestimmten Festen gehören auch bestimmte Spiele, so sind bei den Saatfesten (tugal) andere Belustigungen üblich als beim kleinen Erntefest (lali parei ola) oder dem grossen Erntefest (lali parei aja), beim Anfang der Ernte und beim Neujahrsfest (dangei). Beim tugal wird Masken- und Kreiselspiel vorgenommen; beim ersten Einholen des Reis (lali parei) beschiesst man einander aus Blasrohren u.a.; zur Neujahrsfeier gehören Gymnastik und Wasserspritzen. Ist dieser Zusammenhang zwischen Festen und Spielen nun ein zufälliger oder ein innerlich begründeter? Letzteres erscheint mir wahrscheinlicher, denn bei einem der wichtigsten Männerspiele, dem hudo kajo, habe ich eine religiöse Bedeutung direkt nachweisen können (T. I p. 325); obgleich mir dies bei den anderen nicht gelungen ist, vermute ich doch, dass auch allen übrigen, mit bestimmten Festen verbundenen Spielen ein religiöser Gedanke zu Grunde liegt. Bemerkenswert ist, dass Handlungen, welche von den Priestern bei ihren Zeremonien verrichtet werden, bei den übrigen Stammesgenossen nur zur Belustigung dienen. So werden die unter diesen dajakischen Stämmen sehr verbreiteten Schwerttänze (kenja) auch von Priestern beiderlei Geschlechts beim Neujahrsfest ausgeführt und zwar hauptsächlich zur Abwehr der bösen Geister von den gebrachten Opfern; ferner bietet, wie anderen Ortes berichtet worden ist (T. I p. 182), die älteste Priesterin, mit Kriegsmütze und Schwert bewaffnet, zuerst das Opfer, dann das Fruchtbaumholz der Dangeihütte tanzend den Himmelsgöttern zum Geschenk an. Da beim kenja nicht nur Kriegsszenen, sondern die verschiedensten Vorfälle aus dem täglichen Leben dargestellt werden, ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich dieser Tanz aus den obigen religiösen Zeremonien entwickelt hat.

Auch der Priester nahm ein Bad, nachdem er das Ei in den Fluss geworfen hatte. Darauf bewiesen alle Jünglinge ihren Mut, indem sie mit ihren Schwertern den Schädel berührten, mit ihren Speeren hineinstachen oder mit ihren Blasrohren Pfeile auf ihn abschossen. Die Mutigsten setzten sich auf den Schädel, nachdem sie ihren Kriegsmantel über ihn gebreitet hatten.

Während die Erwachsenen ruhig beieinander stehend die Schmerzproben ablegen, unterhält sich die Kinderschar mit kleinen Blasrohren, die sie aus einer dünnen Bambusart mit langen Internodien hergestellt haben, und mit denen sie einander aus der Ferne mit Lehmkügelchen beschiessen.

Von den Spielen der Erwachsenen habe ich das Masken- und Kreiselspiel, den Kampf mit Blasrohren und das gegenseitige Bespritzen mit Wasser ausschliesslich während der religiösen Ackerbaufeste vor nehmen sehen; die anderen dagegen finden bisweilen auch zu gewöhnlichen Zeiten statt.

Der Kanal hat bei allen Blasrohren ungefähr den gleichen Durchmesser, nur seine Länge variiert innerhalb bestimmter Grenzen. Gute Exemplare besitzen ein Mundstück aus Horn, Zinn oder Kupfer und ein aufrechtes Eisenstäbchen am andern Ende dient dazu, dem Schützen das Zielen zu erleichtern.

Von dergleichen Spielen hat sich einiges noch bei den jungen Männern erhalten; sie beschiessen einander aus nächster Nähe mit Lehmpfropfen aus Blasrohren, und zwar kommt es bei diesem Spiel darauf an, seine Unempfindlichkeit gegen Schmerz zu bezeigen. Benützt werden sehr lange Rohre, so dass die feuchten Erdklümpchen heftig an die dicht vor die Mündung gehaltenen Körperteile anprallen.