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Aktualisiert: 15. Juni 2025
Von Kreditgewährung ist natürlich nicht die Rede, der Kutscher hat das volle Geld für das ausgefahrene Bier abzugeben und haftet dafür, falls er etwa in Abwesenheit der Herrschaften das Bier ohne Bezahlung abgegeben hat. Ebenso ruhig und glatt vollzieht sich der Verkehr der übrigen Bierverleger mit ihren Abnehmern, soweit es sich um Privatkundschaft handelt.
Die meisten Bierverleger nehmen Weissbier von mehreren Brauereien, jedes verlangt seiner Natur nach eine besondere Behandlung, die sich namentlich auf das Mischungsverhältnis beim sogenannten »Anstellen« mit Frischbier bezieht; auch werden vielfach die Biere aus den verschiedenen Brauereien miteinander gemischt.
So ist der Absatz des gesamten in Berlin eingeführten Grätzer Bieres in den Händen der Bierverleger geblieben. Allerdings konnten die 25000 hl, welche der Absatz von Grätzer Bier ausmachte, keinen Ersatz bieten für dasjenige Absatzfeld, welches ihnen die Brauereien entrissen hatten.
Immerhin ist die Thatsache, dass im Jahre 1868 die Bierverleger durch die Aufnahme ihres Gewerbes im Berliner Adressbuch als besonderer Berufsstand gewissermassen legitimiert wurden, wichtig genug, um in ihr einen gewissen Abschluss des ersten Teiles der Entwicklung des Berliner Flaschenbierhandels zu sehen. Noch aus einem anderen Grunde.
Seit dem Jahre 1868 findet sich im Berliner Adressbuch die Rubrik »Bierverleger« ständig, im Jahre 1879 wird eine Unterscheidung zwischen Bierverlegern und Bier-Engroshandlungen gemacht, hierunter sind die grösseren Bierhandlungen zusammen mit den Brauereivertretern aufgeführt.
Zunächst handelt es sich fast ausschliesslich um ledige Leute, was damit zusammenhängt, dass die Mehrzahl der Bierverleger von ihren Arbeitern verlangt, dass sie im Hause wohnen.
Wenn es den Brauereien gelungen ist, fast den gesamten Flaschenbierhandel in Lagerbier in ihre Hände zu bekommen, so haben sie dieses Resultat, soweit es sich um den Absatz an Privatkunden handelt, nicht durch Preisdrückerei erzielt. Die Bierverleger gaben an Privatkunden 32 Flaschen Lagerbier für 3 M. und mehr boten die Brauereien auch nicht.
Will der Bierverleger Neuanschaffungen machen, und es mangelt ihm an Geld, so geht er zum Brauer und lässt es sich von ihm geben; wenn seine Tochter sich verheiratet, so muss er, der Brauer, aushelfen, um die Ausstattung zu bezahlen u. a. m.
Das Maximum dieses Verlustes lag bei 7,43 %, das Minimum bei 1,38 %. Wenn auch die Verhältnisse in Bezug auf den Flaschenverlust bei den Brauereien nicht überall die gleichen sind, wie bei den Bierverlegern, so können doch die hier angeführten Zahlen vielleicht als Durchschnittsziffern für die Flaschenverluste auch der Bierverleger angesehen werden.
Im wesentlichen liegen die Dinge auch heute noch so, nur dass viele Bierverleger, angesichts der Verringerung der Absatzmöglichkeit auch eigene Brauereivertretungen übernommen haben und z. T. neben ihrem Flaschen- auch Fassbierhandel treiben.
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