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Aktualisiert: 30. April 2025


Allgemach betraten nun unsere Wanderer den Wald und hier sollten sie denn glücklicher Weise durch eigene Anschauung erfahren, wie es mit dem wunderbaren Emporsteigen der Bäume zuging. Sie waren noch gar nicht lange im Waldesdickicht gefahren, als sie den Baumlupfer gerade bei der Arbeit erblickten.

Die Schneider erhielten den Arbeitslohn und noch so viel Trinkgeld obendrein, daß sie dafür, obwohl die Arbeit nur eine Nacht gedauert hatte, drei Tage lang in der Herberge Gelage halten konnten. Der Baumlupfer nahm dann seinen Sack auf den Rücken und ging damit nach des Königs Schatzkammer zum Schatzmeister, um die Füllung des leeren Sackes zu verlangen.

Nun, Geld ist oft besser als ein böses WeibDer Schatzmeister sagte höhnisch: »Schade, daß du keine Schaufel mitgebracht hast, das würde die Arbeit abkürzen, denn mit der Hand den Sack zu füllen ist doch langweilig, zumal wenn der Sack so groß istDer Baumlupfer entgegnete: »Mein seliger Vater sagte oftmals scherzweise: Wenn ein Mann weder Kanne noch Schöpfkelle hat, so muß er entweder aus dem Rande des Kübels oder aus dem Spundloch abschlürfenMit diesen Worten hob er die erste Goldtonne auf wie ein Körbchen voll Daunen, bat, die Oeffnung des Sackes auseinander zu halten und schüttete dann das Geld hinein, daß es klirrte.

Der Träger fragte: »Hat euer König denn keinen größeren Schatz?« »Gold in Barren findet sich noch hinten in Kasten, es ist aber eben noch nicht geprägt.« »Nun her damitsagte der Baumlupfer und leerte die Kasten ebenso rein aus wie vorher die Tonnen. Als dann alle Ecken und Winkel leer waren, nahm er den Sack auf den Rücken und schritt zurück nach dem Gasthofe.

Im Gasthofe sagte der Baumlupfer zum Königssohne: »Jetzt schicket Diener in die Stadt und lasset sämmtliches Segeltuch, das in den Buden zu finden ist, aufkaufen, dann bringet fünfzig Schneidergesellen zusammen und lasset aus dem Segeltuch einen sechsdoppelten Sack nähen, so lang und breit als der Stoff reichen will.

Aber der Baumlupfer sagte: »Betrübt euch darüber doch nicht, Mädchen giebt es auf der Welt mehr als so eine Königstochter meint, und auch noch schönere und feinere als sie ist.

Ich wollte eben noch einige Stücke zulegen, und mich dann auf den Weg machen, als ihr herbeikamtDer Königssohn wunderte sich sehr über des Mannes Stärke, doch dachte er, ich will mich Spaßes halber als den Herrn des Waldes geberden, bis ich seine Kraft noch besser erprobe, deshalb sagte er zum Baumlupfer: »Ich wehre dir nicht, nimm meinetwegen noch einen viel stämmigeren Baum dazuMit vergnügtem Gesicht schritt der Mann zurück, packte sofort einen Baum den er mit den Händen nicht umspannen konnte und riß ihn krach! aus dem Boden heraus. »Hast du nicht Lust in meinen Dienst zu tretenfragte der Königssohn. »Warum nicht, wenn wir Handels einig werden«, erwiderte der Mann. »Was für einen Jahreslohn versprecht ihr mir dennDer Königssohn erwiderte: »Jeden Tag frisches Essen und Trinken, soviel das Herz begehrt, vollständige Kleidung und jährlich einen Stof GoldDer Mann kratzte sich hinter den Ohren, als wäre er in Betreff des Lohnes noch unentschlossen, sagte dann aber: »Gönnet mir nur erst noch soviel Zeit, daß ich die Tracht Holz der Mutter bringe und ihr zugleich sage, wohin ich gehe, sie könnte sonst bis zum Sterben warten, dann eile ich sogleich zurückNachdem er die Erlaubniß erhalten, nahm er das ausgerissene Holz auf, ging raschen Schrittes von dannen und kam auch ohne viel Zeitverlust zurück.

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