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Martha Bartels sagte nicht ohne Betonung: »Wir bleiben natürlich dem Grundsatz treu, nur bewährte Genossinnen mit einer Delegation zu betrauenDarauf wurde die große, hagere Frau Resch gewählt; sie trug schon seit Jahren unermüdlich Flugblätter aus, und ihr Mann war eine Größe in der inneren Bewegung. »Was kümmerst du dich um die Weibermeinte mein Mann ärgerlich, als ich ihm klagte.

Wir haben, weiß Gott, keinen Überfluß an Kräften, und wenn wir sie noch dazu nach unserem Gutdünken benutzen können « Martha Bartels trommelte mit den zerstochenen Fingern auf dem Tisch. »In meinem Kreis, Genossin Wiemer, kann ich dafür keine Stimmung machensagte sie scharf. »Na, was das schon ist: Ihr Kreis.

Daß treffliche Männer wie Bartels, Münter, Architekten verschiedener Nationen vor mir hergingen, die gewiß äußere Zwecke sorgfältiger verfolgten als ich, der ich nur die innerlichsten im Auge hatte, hat mich oft beruhigt, wenn ich alle meine Bemühungen für unzulänglich halten mußte.

Durch amerikanische und englische Frauenzeitschriften war ich über den Stand der Bewegung im Ausland vollkommen orientiert; der »Vorwärtsdie Arbeiterinnenzeitung, die Versammlungen des Arbeiterinnenvereins, die ich mit Martha Bartels besuchte, hatten mir ein Bild von der Lage der Proletarierinnen, ihren Wünschen und ihren Bestrebungen gegeben; nur von der deutschen Frauenbewegung wußte ich noch nicht viel.

Keinen Blick des Neides sah ich, keinen des Hasses. Als Martha Bartels sprach, schlicht, fast nüchtern, und ihnen die Geschichte ihres eigenen Leides erzählte, da weinten viele.

Wir müssen so bald als möglich eine selbständige Organisation gründen, damit sie dadurch dem Einfluß dieses grundsatzlosen Vereins nicht unterworfen bleibenAber je lebhafter ich sprach, desto kühler und zurückhaltender waren die anderen. »Genossin Brandt scheint nicht zu wissen, daß die Dienstboten kein Koalitionsrecht besitzenmeinte Martha Bartels naserümpfend.

Gestern erst hatte Martha Bartels mir von der polizeilichen Auflösung eines Arbeiterinnenvereins berichtet.

An der Tür drängte sich Martha Bartels durch die Menge, ich fühlte nur, wie sich ihre heißen Finger schmerzhaft fest um die meinen preßten. Endlich endlich sah ich Georg! Was galten mir die anderen alle, von ihm allein erwartete ich die Wahrheit: seine Augen waren feucht, er beugte den Kopf über meine Hand und küßte sie. Die Menschen hatten sich verlaufen.

Ich sah, wie Martha Bartels, von einer Schar lebhaft gestikulierender Frauen umgeben, erregt auf ihn einsprach. »Es ist kein Halten mehrsagte er im Nähertreten. »Nun ist's aber auch höchste Zeitrief ich, noch heiß vor Entrüstung. »Wir müssen das Eisen schmieden, solange es warm ist, in allen Kreisen findet der Streik Unterstützung.« »Sachte, sachte, liebe Genossinwehrte er ab. »Im Augenblick sind uns stärkere Knüppel zwischen die Beine geworfen worden, als Ihre hilfsbereiten Damen aufheben können.

Die Genossinnen umringten mich: »Sie werden uns doch nicht im Stiche lassenflüsterte Frau Wiemer von der einen Seite, »wir haben ja nur für Berlin die Beteiligung abgelehntzischte mir Martha Bartels von der anderen ins Ohr. Und ein leises »Ja« kam zögernd von meinen Lippen.